Glickenhaus verliert Sieg bei 24h-Qualirennen kurz vor Schluss

Auch das 24-Stunden-Qualifikationsrennen endet mit einem Drama kurz vor Schluss: Glickenhaus gibt sicheren Sieg aus der Hand, Phoenix-Audi springt ein

(Motorsport-Total.com) - Etwas ungewollt hat Audi einen Doppelerfolg beim 24h-Qualifikationsrennen 2017 auf der Nürburgring-Nordschleife gelandet. Der Phoenix-R8-LMS #5 von Mike Rockenfeller, Nikolay Möller-Madsen und Dennis Busch gewann vor dem WRT-Boliden #9 von Nico Müller und Frederic Vervisch. Eigentlich sprach alles für einen Sieg des Glickenhaus-SCG003c #702 (Mutsch/Simonsen/Laser), doch eine halbe Stunde vor Schluss krachte Felipe Fernandez Laser ungebremst im Bereich Aremberg in die Leitplanke. Er ist ersten Informationen zufolge leicht verletzt.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Phoenix Racing erbte den Sieg beim 24h-Qualifikationsrennen nach Glickenhaus-Pech Zoom

Die starke Form unterstrich die Scuderia Cameron Glickenhaus bereits am Samstag mit der vorübergehenden Bestzeit im Qualifying. Die Zeit wurde dann im morgendlichen Zeittraining noch einmal von Christian Hohenadel im HTP-Mercedes #47 (Asch/Mücke/Hohenadel) in 8:14.254 Minuten unterboten. Doch schon in der ersten Rennrunde setzten sich beide SCG003c an die Spitze.

Die #702 hielt die Führungsposition immer im Wechsel mit anderen Fahrzeugen durch unterschiedliche Boxenstrategien bis eine halbe Stunde vor Schluss, für die #704 (Mailleux/Westphal/Mutsch) war das Qualifikationsrennen ein kurzes Vergnügen. Schon nach einer halben Stunde machte der Honda-Motor Probleme. In der Telemetrie stimmten mehrere Parameter nicht, sodass das Fahrzeug an die Box kam und diese nicht mehr verließ.

Bentley und Glickenhaus halten nicht durch

Der SCG003c #702 wechselte sich nun an der Spitze für mehrere Stunden immer wieder mit dem Phoenix-Audi #5 und dem Abt-Bentley #37 (Brück/Verdonck/Menzel) an der Spitze ab. Bentley verabschiedete sich kurz nach Rennhälfte mit einem Doppelschlag mit technischen Problemen aus dem Rennen. Bei der #38 (Jöns/Mamerow/Pepper) war es ein Schaden am Turbolader, der Grund für das Ausscheiden der #37 wurde noch nicht kommuniziert.


Fotos: 24h-Qualifikationsrennen


Zwar führten nun zwischenzeitlich immer wieder der Phoenix-Audi und der Falken-Porsche #44 (Bergmeister/Werner/Vanthoor), doch an der boxenstoppbereinigten Führung von Glickenhaus änderte dies nichts. Der letzte Boxenstopp war gerade absolviert und die gelbe Flunder stand kurz vor ihrem ersten Sieg, als es zum verhängnisvollen Abflug kam. Dadurch ging der Sieg an Rockenfeller/Möller-Madsen/Busch vor dem WRT-Audi #9 von Müller und Vervisch sowie dem Falken-Porsche.

Mit Rang vier für den Land-Audi #28 (Mies/Kaffer/van der Linde) steht nun Audi vom Ergebnis her überraschend erfolgreich mit drei Fahrzeugen unter den besten vier da. Doch das Ergebnis trügt, denn die schnellsten Fahrzeuge waren Glickenhaus, Bentley und BMW. Zwar kam der beste M6 GT3 noch hinter dem Black-Falcon-Mercedes #3 (Müller/Jäger/Engel/Seyffarth) in Form des Rowe-BMW #99 (Eng/Sims/Martin/Basseng) nur auf Rang sechs ins Ziel, doch bei den besten Rundenzeiten war nur der SCG003c schneller.

Überraschung durch Ferrari

Christer Jöns, Christian Mamerow, Jordan Pepper

Bentley präsentierte sich bis zum Ausfall in starker Verfassung Zoom

Mercedes musste sein Topauto schon in der ersten Runde abschreiben, als Hohenadel in der #47 nach der Pole-Position aus beim Überrunden im Abschnitt Hohenrain einen Unfall hatte. Noch früher war der von Platz drei gestartete Walkenhorst-BMW #100 (Krognes/di Martino/Henkola) draußen, den Christian Krognes in Hocheichen in die Mauer stopfte. Er nahm den Fehler auf seine Kappe und entschuldigte sich beim Team. BMW verlor später den Schubert-M6 #20 (Müller/Spengler/Krohn/Wittmer) mit Überhitzungsproblemen, Mercedes musste das Haribo-Auto #8 (Alzen/Arnold/Götz/van der Zande) mit defektem Stoßdämpfer abschreiben.

Für viel Aufsehen sorgte der brandneue Octane-126-Ferrari #15 (Leimer/Grossmann/Trummer). Die Schweizer Mannschaft lag bei ihrem Nordschleifen-Debüt zwischenzeitlich sogar in Führung und hielt einen vierten Platz, als das Rennen mit technischen Problemen endete. Der wiederaufgebaute Wochenspiegel-Ferrari #22 schied fast zur gleichen Zeit mit technischem Defekt aus. Der Konrad-Lamborghini #11 konnte nach einem Unfall im Qualifying gar nicht erst starten.

Ein ausführlicher Bericht mit Stimmen folgt im Laufe des Abends.