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24h Spa: "Du bist kein Mann!" - Cioci beschimpft Marciello

Nach dem frühzeitigen Aus des Kaspersky-Ferraris ist Marco Cioci stocksauer auf Raffaele Marciello - Wüste Beschimpfungen auf Twitter

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich zwei emotionale Italiener streiten, kann es schnell sehr hoch hergehen. So auch bei den 24 Stunden von Spa 2017, als sich zwei Piloten von der Apenninenhalbinsel ins Gehege kamen. Raffaele Marciello schickte im Akka-ASP-Mercedes #90 (Mortara/Meadows/Marciello) den lange führenden Kaspersky-Ferrari #55 (Fisichella/Cioci/Calado) ins Verderben. Nach einer harten Attacke in La Source, bei der es zu einer Berührung kam, brach die Lenkung am Ferrari und Cioci fuhr in Eau Rouge geradeaus.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella, Marco Cioci, James Calado

Marco Cioci war nach dem Rammstoß von Raffaele Marciello sehr ungehalten Zoom

Ein tragisches Ende für das Kaspersky-Team. Der Ferrari war für mehr als die Hälfte des Rennens eines der dominanten Fahrzeuge und führte das Rennen bei Vergabe der ersten Punkte zur 6-Stunden-Marke an. Neben dem Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Engelhart/Caldarelli) war der 488 GT3 #55 das bestimmende Fahrzeug des Rennens. (Rennupdate nach 18 Stunden: Lamborghini und Ferrari scheiden aus)

In den frühen Morgenstunden lag Marco Cioci im Ferrari vor Marciello im Mercedes. Dieser versuchte, in der La-Source-Spitzkehre am Ferrari vorbeizuziehen. Mit einem späten Bremspunkt fuhr Marciello dabei Cioci auf die Vorderachse und ging vorbei. Ob so viel Risiko bei noch weit über zehn Stunden Restfahrzeit nötig war, darf bezweifelt werden. Durch den Aufprall brach die Lenkung am Ferrari, was sich erst in Eau Rouge zeigte. Ein heftiger Einschlag beendete das Rennen für die Polesetter. Die Rennleitung, die an diesem Wochenende äußerst streng agierte, entschied sich gegen eine Strafe.

Cioci war fuchsteufelswild. Auf Twitter schrieb er schon kurz nach dem Unfall: "Dir gebührt kein Respekt dafür, mich von der Strecke zu rammen! Du bist kein Mann! Schande über dich!" In der späteren Presseaussendung heißt es diplomatischer: "Es ist sehr enttäuschend, weil ich dachte, dass dies unser Tag werden würde. Wir hatten die Pace, es zu packen. Aber wieder einmal mussten wir feststellen, wie schwierig es ist, die 24 Stunden von Spa zu gewinnen. Unglaublich. So aus dem Rennen gerissen zu werden, ist schwer zu verdauen. Das ist doch nicht die Möglichkeit. "

Marciello reagierte seinerseits mit einem Statement auf Twitter: "Ich habe kein Problem mit Marco Cioci. Ich respektiere ihn genauso wie zuvor. Vielleicht bin ich ein bisschen zu optimistisch gewesen und er hat schlecht reagiert. Alles gut!" AMG Customer Sport antwortete auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com', dass es besser wäre, wenn Marciello sich nicht weiter zu dem Fall äußern würde. Man verweist zudem darauf, dass Cioci "nicht ganz unbeteiligt" gewesen sei.

Der Mercedes überstand die Kollision und einen späteren Rammstoß von Rene Rast unbeschadet und fuhr den dritten Platz bei den 69. 24 Stunden von Spa nach Hause. Marciello war dabei der herausragende Pilot. Er saß allein 14 Stunden im Rennen im Cockpit. Mehr ist per Reglement gar nicht erlaubt.


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