Rallye Dakar: Nasser Al-Attiyah gewinnt auch vierte Etappe

Mini-Pilot Nasser Al-Attiyah holt sich auf der vierten Etappe der Ralle Dakar seinen zweiten Tagessieg und festigt die Gesamtführung vor Giniel de Villiers (Toyota)

(Motorsport-Total.com) - Nasser Al-Attiyah (Mini) führt die Rallye Dakar auch nach der vierten Etappe an. Der Gesamtsieger von 2011 holte sich auf dem Weg von Chilecito nach Copiapo seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr, obwohl der Mini-Pilot am Vortag angekündigt hatte, dass er es ruhiger angehen und Toyota-Speerspitze Giniel de Villiers folgen wolle. Dennoch hatte Al-Attiyah im Ziel der Etappe knapp drei Minuten Vorsprung auf de Villiers. In der Gesamtwertung vergrößerte der Katari seinen Vorsprung auf den Südafrikaner auf 8:15 Minuten.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah hat bei der Rallye Dakar weiterhin alles unter Kontrolle Zoom

Für die beiden deutschen Co-Piloten im Spitzenfeld war es wieder ein erfolgreicher Tag. Dirk von Zitzewitz belegte mit de Villiers den dritten Rang. Somit ist das Duo weiterhin auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung. Timo Gottschalk ist in diesem Jahr Beifahrer von Jazeed Al-Rajhi in einem weiteren Toyota Hilux. Das Duo meldete sich in der vierten Etappe mit der viertschnellsten Zeit. Damit verbesserten sich Al-Rajhi und Gottschalk vom fünften auf den dritten Rang der Gesamtwertung.

"Ein ganz schön heftiger Tag", atmet von Zitzewitz durch. "Der Beginn der Etappe war auf dem Schotter sehr schnell und rutschig. Genau an einer solch heiklen Stelle hat es Orlando Terranova erwischt und er ist bei Kilometer 78 wohl gegen einen Felsen gerutscht. Von da an haben wir die Route eröffnet, was wir auch fehlerfrei hinbekommen haben. Doch gerade in den Dünen hilft es den Nachfolgenden sehr, wenn sie sehen können, wie wir die Dünen gefahren sind. Deshalb überrascht mich eher, dass wir dort auf Nasser und 'Nani' nicht mehr Zeit eingebüßt haben."

Tagessieger Al-Attiyah war mit seiner Leistung sehr zufrieden. Sein Weg Richtung zweitem Dakar-Titel stimmt bisher. "Es war ein guter Tag für uns. In den Dünen haben wir etwas härter attackiert", nennt er den entscheidenden Unterschied, der am Mittwoch den Sieg brachte. "Der Mann, den es zu schlagen gilt, ist Giniel. Er ist immer sehr konstant", kennt Al-Attiyah seinen Gegner. "Ich werde so wie bisher weitermachen. Gestern bin ich ruhiger gefahren, heute habe ich attackiert. Deswegen können wir morgen etwas langsamer fahren."

Die Dakar kommt nach Chile

Am Mittwoch verließ der Dakar-Tross Argentinien und machte sich Richtung Chile auf. Zunächst musste eine knapp 600 Kilometer lange Verbindungsstrecke gefahren werden. Dabei kletterten die Teilnehmer erstmals die Anden hoch bis auf 4.800 Höhenmeter. Beim Paso San Francisco wurde die Grenze passiert. Die eigentliche Wertungsstrecke startete schließlich in Chile und betrug 315 Kilometer. Nachdem zunächst enge, steinige Pfade gemeistert werden mussten, ging es in die Atacama-Wüste und am Ende warteten die gewaltigen Dünengürtel von Copiapo.

Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel sorgte in der vierten Etappe für den einzigen Peugeot-Lichtblick Zoom

Zwei Topstars meldeten sich am vierten Tag zurück, obwohl sie in der Gesamtwertung keine entscheidende Rolle spielen. Titelverteidiger Joan "Nani" Roma glänzte mit der zweitschnellsten Tageszeit. Nach den technischen Problemen an seinem Mini zu Beginn der ersten Etappe, beträgt der Rückstand des Spaniers schon über neun Stunden.

Licht und Schatten erlebte das Peugeot-Team mit dem neuen 2008 DKR. "Mister Dakar" Stephane Peterhansel verlor heute nur fünf Minuten auf Al-Attiyah und belegte den fünften Tagesrang. In der Gesamtwertung fehlen dem Franzosen schon 1:18 Stunden auf die Spitze. Probleme gab es dagegen bei den anderen beiden Peugeots. Carlos Sainz hatte technische Schwierigkeiten und wartete auf den Assistenz-Truck. Bei Auto-Neuling Cyril Despres streikte die Kupplung, wodurch der fünffache Motorrad-Sieger weitere Zeit verlor.


Rallye Dakar 2015

Die technischen Probleme setzten sich auch am Hummer von Robby Gordon fort, aber der US-Amerikaner konnte nach einer Reparaturpause und einem Zeitverlust von über einer Stunde weiterfahren. Außerdem erwischte es am Mittwoch einen weiteren X-raid Mini. Orlando Terranova eröffnete nach seinem gestrigen Tagessieg die Wertungsstrecke in Chile, doch das brachte dem Argentinier kein Glück. Bei Kilometer 72 stand Terranova wegen eines technischen Problems und verlor viel Zeit.

Am Donnerstag zieht der Dakar-Tross von Copiapo Richtung Antofagasta entlang des Pazifik weiter. Auf dem Programm stehen schwierige 458 gewertete Kilometer.

Ergebnis der vierten Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 3:09:18 Stunden
02. Roma/Perin (Mini) +2:40 Minuten
03. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +2:57
04. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +3:25
05. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +5:48
06. Ten Brinke/Colcoul (Toyota) +6:10
07. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +11:23
08. Lavieille/Maimon (Toyota) +17:06
09. Poulter/Howie (Toyota) +17:17
10. Van Loon/Rosegaar (Mini) +17:31

Gesamtwertung nach vier Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 12:30:44 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:15 Minuten
03. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +23:33
04. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +42:32
05. Holowczyc/Panseri (Mini) +43:30
06. Van Loon/Rosegaar (Mini) +45:14
07. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) 59:26
08. Lavieille/Maimon (Toyota) +1:00:44 Stunden
09. Rakhimbayev/Nikolaew (Mini) +1:04:23
10. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +1:11:30

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