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"Wir hatten den Speed": Toyota analysiert Dakar-Niederlage

Auch in diesem Jahr klappte es für Toyota nicht mit dem Sieg bei der Rallye Dakar - Teamchef Glynn Hall glaubt, dass es knapper war als es ausgesehen hat

(Motorsport-Total.com) - Toyota musste sich auch bei der Rallye Dakar 2018 geschlagen geben. Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers fuhren als Zweiter und Dritter über die Zielrampe in Cordoba (Argentinien). Al-Attiyah fehlte eine knappe Dreiviertelstunde auf Sieger Carlos Sainz im Peugeot. "Wir haben alles probiert und wollten Peugeot besiegen, während sie noch da waren", sagt Teamchef Glynn Hall im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Das neue Auto haben wir ein Jahr früher gebracht, um technisch den besten Vorteil zu haben. Laut Statistik waren wir näher dran als es ausgesehen hat. Alles hätte passieren können."

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah muss weiter auf seinen dritten Dakar-Sieg warten Zoom

Die Unfälle von Sebastien Loeb, Stephane Peterhansel und die vielen Zwischenfälle bei X-raid haben gezeigt, dass auch einige Topfahrer Probleme hatten. Aber wieder schaffte es Toyota nicht, am Ende zu profitieren. Seit Jahren probiert der japanische Autogigant in Zusammenarbeit mit der Motorsportmannschaft von Hallspeed in Südafrika alles. Man musste sich zunächst X-raid beugen und nun dreimal in Serie der Peugeot-Übermacht. "Ich hoffe, es klappt bald", sagt Hall zerknirscht.

"Die Dakar war extrem hart. Alleine die Rennzeit von 50 Stunden im Vergleich zu 28 Stunden im Vorjahr. Vom Speed her waren wir mit Peugeot in einem richtigen Rennen um den Sieg. Es war leider nicht so eng, wie ich erhofft hatte. Wir haben zwei der ersten drei Etappen gewonnen, aber dann hatten wir Probleme in Etappe vier und verloren viel Zeit", spricht Hall die Reifenschäden in der peruanischen Wüste an. "Das hat uns eine halbe Stunde hinter die Führung zurückgeworfen, aber wir haben nicht aufgegeben."

"Vor allem Nasser hat extrem gepusht. Wir trafen die Entscheidung, mit seinem Auto am Gewichtslimit zu fahren. Er hatte keine Ersatzteile dabei. Er sollte so schnell wie möglich fahren. Die Rallye war für die Autos extrem hart, aber auch für die Fahrer. Nasser hat sechs Kilogramm Körpergewicht verloren. Er hatte den Speed um es zu schaffen. Giniel war konstant und hat auch einige Abschnitte gewonnen. Die Überraschung war Ten Brinke. Ich wusste, dass er schnell war, aber ich hatte nicht erwartet, dass er so schnell an der Sache wachsen wird."

Der Niederländer überzeugte mit seinem Speed, gewann eine Etappe und mischte konstant in den Top 10 mit. Als Ten Brinke nach der zwölften Etappe aufgeben musste, lag er auf dem vierten Platz. "Er hat sich für Michel Perrin entschieden", spricht Hall den erfahrenen Co-Piloten an, der zuletzt mit Mikko Hirvonen gearbeitet hat. "Er ist zwar schon fast 60, aber super fit. Michel sorgte für Stabilität im Auto und Bernhard ist ein extrem entschlossener Kerl. Unser Auto war auch einfach zu fahren. Wir haben mehr Wegpunkte gewonnen, als alle anderen. Es gab 88 und Nasser hat 47 oder 48 davon gewonnen."


Dakar 2018: Highlights Autos

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