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Glock: DTM muss von australischer Muscle-Car-Serie lernen

Bei seinem GT-Ausflug in Australien macht sich BMW-Pilot Timo Glock darüber Gedanken, wie sich die DTM in Zukunft verbessern könnte

(Motorsport-Total.com) - Wie soll sich die DTM in Zukunft aufstellen? Darüber zerbricht sich zurzeit nicht nur Serienboss Gerhard Berger den Kopf. Vor allem der Ausstieg von Mercedes Ende des Jahres bereitet Grund zur Sorge - macht aber auch Mut für einen Neuanfang. Während bereits schwer an der japanischen Super GT gebaggert wird, hat BMW-Pilot Timo Glock seine ganz eigene Idee von gutem Racing. Er hat im Februar wieder einen GT-Einsatz bei den 12 Stunden von Bathurst gerade in Australien, wo er sich inspirieren lässt. Denn seiner Meinung hat es die dort ursprüngliche V8 Supercars Meisterschaft besonders in sich.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Über den Tellerrand hinaus: Timo Glock ist großer Fan der Australischen V8-Supercars Zoom

"Seit ich in die DTM gekommen bin plädiere ich dafür, dass sie sich an den australischen Supercars orientieren soll", betont er. "Die machen es richtig, das sind ordentliche Autos. Verglichen mit der DTM gibt es dort null aerodynamischen Abtrieb. Man kann einander folgen, sich überholen, Seite an Seite fahren - das können wir nicht."

Die DTM bemüht sich derzeit, ihren Fans eine bessere Show zu bieten. Dafür lassen sie seit der vergangenen Saison die Zuschauer näher ans Geschehen, haben Boxenstopp-Prozedere, Reifennutzung und Safety-Car-Starts revolutioniert. Glock reicht das nicht. Er fordert auch bei den Autos ein Umdenken:

"Die Supercars sind näher an einem Straßenfahrzeug als ein DTM-Auto. Wenn man hineinschaut, sieht es wie ein Straßenfahrzeug aus und mit dem wenigen Abtrieb verhält es sich auch so. Da macht sich auch in den Rennen bemerkbar. Das ist der pure Kampf, pures Racing. So etwas wollen die Fans sehen. Und die Hersteller sollten das in Zukunft bedenken."

Timo Glock

Glock bereitet sich gerade wieder auf ein australisches Langstrecken-Abenteuer vor Zoom

Er rät Serienboss Berger: "Wir müssen die Fans unterhalten und sollten auch mit unseren Autos in diese Richtung gehen. Dann wird die Show von ganz allein besser und es werden mehr Fans gewonnen. Ich hoffe, Gerhard wird die Serie in diese Richtung lenken. Er weiß, wo wir hinmüssen. Aber so etwas braucht Zeit und lässt sich nicht innerhalb eines Jahres realisieren."

Glock, der 2013 von der Formel 1 in die DTM gewechselt ist, würde außerdem gern selbst mal so ein originales V8-Abenteuer erleben. Seinem Kollegen Mattias Ekström war das bereits vergönnt. Der Audi-Pilot teilte sich 2013 bei den 6 Stunden von Bathurst ein Supercar mit Andy Priaulx und landete Prompt in den Top-10.

"Ich bin ein großer Fan der V8s und schaue mir viele Rennen an", erklärt Glock. "Für mich wäre es ein Traum, sie eines Tages einmal zu testen und ein Rennen steht auf meiner Wunschliste. Es ist allerdings schwierig, dass mit dem DTM-Kalender und meiner Kommentatoren-Rolle in der Formel 1 zu vereinbaren."

Die nötigen Schritte sein aber schon eingeleitet: "Ich habe mich im vergangenen Jahr lange mit Mark Skaife (fünfmaliger Gewinner des 1000-Kilometer-Rennen von Bathurst; Anm. d. Red.) darüber unterhalten. Wir haben die Möglichkeit besprochen, einen Sponsor zu finden, der zum Beispiel mir und Marco Wittmann ein Auto bereitstellen kann, ähnlich wie es damals bei Andy Priaulx und Mattias Ekström geklappt hat."

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