powered by Motorsport.com

Aigner von der Führung in Kroatien überrascht

Der Österreicher Andreas Aigner ist von seiner Führung in Kroatien überrascht - Ein Platz in den Top 5 der Endabrechnung sollte möglich sein

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Lächeln im Gesicht kehrte Andreas Aigner am Freitagmittag in den Service-Park im Stadtzentrum von Porec zurück. Der Österreicher lag nach der ersten Vormittagsschleife der Rallye Kroatien mit seinem Subaru Impreza auf Platz eins der Gesamtwertung. Zum ersten Mal führte er einen Europameisterschaftslauf an. Die zwischenzeitliche Führung war auch dem wechselhaften Wetter geschuldet. Dennoch kam es für Aigner überraschend: "Definitiv!"

Titel-Bild zur News: Andreas Aigner

Andreas Aigner und seine neue Co-Pilotin Barbara Watzl Zoom

"Ich habe mir schon gedacht, dass in diesem Starterfeld von der Gesamtplatzierung einiges möglich sein könnte, aber von Anfang an bin ich auf die Production-Klasse gefahren. Deshalb habe ich auf den ersten beiden Prüfungen kein großes Risiko genommen. Aufgrund des Regens sind zwei Bestzeiten herausgekommen, aber es war schon schwer einzuschätzen wo Grip war und wo nicht", so der 29-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Während sich einige S2000-Fahrzeuge, darunter Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky verpokert hatten, hatte Aigner die richtige Reifenwahl getroffen. "Wir haben die Information gehabt, dass es auf der langen dritten Prüfung eventuell regnen kann. Deshalb haben wir uns für zwei Soft-Reifen als Reserveräder entschieden. Auf dem Weg zur ersten Prüfung hat es dann schon zu regnen begonnen. Wir haben dann relativ spät - fünf Kilometer vor dem Start - die soft Reifen montiert."

"Es hat zu diesem Zeitpunkt schon geregnet, weshalb wir die Reifen nicht mehr anfahren konnten. Ich glaube, bis fünf Kilometer in die Prüfung hinein muss noch der Produktionsaufkleber auf den Reifen gewesen sein, weil die Reifen überhaupt nicht gehalten haben." Es war schwierig die Pneus auf Temperatur zu bringen. Nach vier Prüfungen führt Aigner 10,5 Sekunden vor Kopecky. Sollte es im weiteren Verlauf der Rallye trocken sein, wird der Österreicher mit dem Gruppe-N-Auto keine Chance aus eigener Kraft haben.

"Wir können die Differenz zum S2000, der im Trockenen bei 1,5 Sekunden pro Kilometer liegt, nicht ausgleichen", so der PWRC-Champion von 2008. "Da waren wir jetzt deutlich darunter, obwohl der Reifen nicht optimal war, denn wir mussten in der letzten Prüfung immer noch mit dem weichen Reifen fahren. Die Verbindungsstrecken sind hier leider sehr kurz gehalten. Man muss schauen, dass man rechtzeitig zum Start kommt, geschweige denn zum Reifenwechsel."


Fotos: ERC: Rallye Kroatien


Deshalb will Aigner auch nicht an die Gesamtführung denken. Er will in erster Linie den Produktionswagen-Cup für sich entscheiden und wichtige Punkte in der Meisterschaft holen. "Wir fahren so wie wir am Anfang in die Rallye gestartet sind. Wir wollen einen guten Speed fahren und wenn möglich nichts riskieren", lautet sein Fahrplan. Dennoch könnte am Samstagabend ein gutes Ergebnis herausschauen: "Ich denke schon, dass die Top 5 auf alle Fälle möglich sein sollten."