Rallye Polen: Bouffier in Front - Kubica verliert ein Rad

Bryan Bouffier liegt nach dem ersten Tag der Rallye Polen in Führung - Robert Kubica verliert auf der siebten Wertungsprüfung ein Rad und scheidet aus

(Motorsport-Total.com) - Bryan Bouffier (Peugeot 207 S2000) war am ersten Tag der Rallye Polen, dem neunten Saisonlauf der Rallye-Europameisterschaft (ERC) der Mann des Tages. Der Franzose fuhr bei drei der sieben Wertungsprüfungen (WP) am Samstag die schnellste Zeit und schuf sich damit in der Gesamtwertung einen Vorsprung. Unglücklich endete der erste Tag für Lokalmatador Robert Kubica (Citroen). Der ehemalige Formel-1-Pilot war erster Verfolger von Bouffier, riss sich auf WP 7 aber bei der Kollision mit einem Stein das rechte Vorderrad seines DS3 RRC ab und verlor fast dreieinhalb Minuten.

Titel-Bild zur News: Bryan Bouffier

Bryan Bouffier liegt nach dem ersten Tag der Rallye Polen auf Siegkurs Zoom

Da die Weiterfahrt mit nur drei Rädern in den Servicepark untersagt ist, muss Kubica Stand jetzt aus der Rallye ausscheiden. Durch den großen Rückstand wäre der Pole aber ohnehin chancenlos. Dafür sieht Bouffiers Position zur Halbzeit der Rallye umso vielversprechender aus. In der Gesamtwertung beträgt sein Vorsprung auf den Polen Kajetan Kajentanowicz (Ford Fiesta R5) 16,8 Sekunden. Auf Gesamtrang drei fährt mit Michal Solowow (Ford Fiesta RRC, + 1:05,9 Minuten) ein weiterer Lokalmatador.

Bouffier hatte allerdings auch das Glück des Tüchtigen, denn kurz vor Ende der siebten WP trat ein Defekt an seinem Peugeot auf. "Ich glaube anderthalb Kilometer vor dem Ende der Prüfung ist eine Antriebsquelle gebrochen", meint der Franzose. Kubica kommentiere seinen Unfall in seiner typisch emotionslosen Art: "Wir haben in einer Fünfte-Gang-Kurve einen großen Stein getroffen. Wir müssen sehen, was wir noch machen können."

Robert Kubica

Robert Kubica verlor auf der letzten WP des Tages das rechte Vorderrad seines Citroen Zoom

Der Dauerregen der vergangenen Tage, der zur Verkürzung zweier WP geführt hatte, ließ auch heute nicht nach und verwandelte die Schotterstraßen in Schlammpisten, auf denen die Fahrer mühsam nach Grip suchten. "Die Bedingungen sind völlig anders als alles andere, was ich bisher gefahren bin", hatte Bouffier schon nach der ersten WP geklagt, die er mit einem Vorsprung von 5,1 Sekunden auf Kajentanowicz gewonnen hatte.

Der WRC-erprobte Michal Kosciuszko, der bei seiner Heimrallye am Steuer eines Ford Fiesta R5 mit Hoffnungen auf den Sieg angetreten war, musst diese schon auf WP2 begraben, wo er durch den Ausfall der Servolenkung 35 Sekunden auf die Spitze verlor. Zudem machte dem Polen auch seine Rückenverletzung zu schaffen, wegen der er bei der Rallye Deutschland hatte aufgeben müssen. "Endlich haben wir das Ziel des ersten Tages erreicht. Ist war für uns, aber auch für alle anderen ein sehr schwieriger Tag", stöhnt Kosciuszko.

ERC-Spitzenreiter Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) fuhr am ersten Tag der Rallye Polen zurückhalten und belegt derzeit mit einem Rückstand von 1:11,0 Minuten Gesamtrang vier. Auch der Tscheche klagte über die schwierigen Bedingungen. "Es war schrecklich, viel schlimmer als beim ersten Mal. Kein Grip, tiefe Spurrillen. Wir hätten beinahe einen Baum getroffen", sagte Kopecky nach der letzten WP des Samstags, der zweiten Durchfahrt der 25,16 Kilometer langen WP "Mragowo".

Am Sonntag stehen bei der Rallye Polen noch einmal sechs WP mit einer Gesamtlänge von 114,08 Kilometern auf dem Programm.