Peugeot feiert Doppelsieg in Silverstone

Peugeot hat das Saisonfinale der Le Mans Serie und den Auftakt des Intercontinental Le-Mans-Cups in Silverstone gewonnen - Audi auf Platz drei

(Motorsport-Total.com) - Das Saisonfinale der Le-Mans-Series (LMS) in Silverstone, das gleichzeitig der Auftakt für den neuen Intercontinental Le-Mans-Cup (ILMC) darstellte, zeigte ein anderes Bild, wie in der Qualifikation. Im Abschlusstraining hatte sich noch Audi die komplette erste Startreihe mit einer Sekunde Vorsprung auf Dauerrivale Peugeot gesichert - im Rennen jubelten die Franzosen über den Sieg. Anthony Davidson und Nicolas Minassian bewältigten die 1.000 Kilometer als Schnellste, vor dem Kunden-Oreca von Stéphane Sarrazin und Nicolas Lapierre. Sarrazin holte mit Platz zwei auch den LMS-Titel. In der GT2 reichte Marc Lieb und Richard Lietz Platz fünf zur Titelverteidigung.

Titel-Bild zur News: Nicolas Minassian; Antony Davidson

Peugeot hat sich in Silverstone den ersten Sieg zum neuen Le-Mans-Cup geholt

Das Rennen begann wie erwartet: Audi und Peugeot lieferten sich einen heißen Kampf an der Spitze. Allan McNish setzte seine Pole-Position perfekt um und ging in Führung, doch Davidson übte bald großen Druck auf ihn aus. Nach einem sehenswerten Kampf übernahm der Peugeot die Spitze. Knapp zehn Runden später rollte der Audi mit der Startnummer sieben in der neuen Arena-Sektion aus: McNish und sein Partner Tom Kristensen schieden aus.#w1#

"Wir haben schon vorher an Fahrt verloren", sagt McNish. "Wir hatten noch nie ein solches Problem am Auto. Wir müssen es erst untersuchen, um genau zu sagen, was passiert ist. Es scheint ein mechanischer Defekt zu sein. Es wäre ein fantastisches Rennen geworden. Anthonys Überholmanöver war sehr stark. Es wäre ein toller Kampf zwischen allen vier Diesel-Autos geworden."

Mit diesem Ausfall stand Sarrazin bereits als Meister fest. Gegen Rennhalbzeit hatte der Oreca-Peugeot auch Platz zwei hinter dem Werksauto übernommen. Der verbliebene Audi mit Dindo Capello und Timo Bernhard war bereits mehr als eine halbe Minute zurück. Das erfahrene Duo hatte keine Chance gegen Peugeot. Bis ins Ziel änderte sich deshalb an dieser Reihenfolge nichts mehr.


Fotos: LMS in Silverstone


Speziell Davidson sorgte mit zwei Doppelstints dafür, dass der Oreca-Peugeout nie in Schlagdistanz heranrücken konnte. Somit mussten sich Sarrazin/Lapierre mit Platz zwei zufrieden geben. Die Punkte reichten aber, um auch den Titel in der Teamwertung zu gewinnen.

Platz vier ging an den Berliner Stefan Mücke, der mit seinem Aston Martin damit auch die Benziner-Verfolger anführte. Mit einer konstanten Fahrt konnte sich der Deutsche mit seinen Partnern Sam Hancock und Juan Barazi durch das Feld arbeiten. Im Ziel fehlten drei Runden auf die Siegermannschaft.

Teaminterne Probleme gab es bei Rebellion: In der dritten Stunde kollidierte der Lola von Nicolas Prost/Neel Jani in Luffield mit dem Schwesternauto, das zu diesem Zeitpunkt von Jean-Cristophe Boullion gefahren wurde. Der Franzose wurde für gefährliches Fahren verwarnt, musste aber kurz darauf wegen technischer Probleme an die Box. Die Reparatur dauerte sieben Runden.

Somit ging Rang fünf an Prost/Jani vor dem Signature-Aston-Martin von Pierre Ragues, Frank Mailleux und Vanina Ickx. Ihr Fahrzeug hatte im Ziel auch einige Kampfspuren aufzuweisen. Rang sieben ging an den Beechdean-Mansell, gefahren von den Weltmeistersöhnen Greg und Leo.

LMP2: Strakka mit starker Aufholjagd

In der LMP2-Klasse ging es etwas turbulenter zu. Die Strakka-Mannschaft war von der Pole-Position gestartet und führte mit Jonny Kane das Feld sicher an. Dann kollidierte sein Partner Nick Leventis beim Überrunden mit einem Spyker-GT2 in Brooklands. Das kostete die Führung. Leventis kämpfte sich aber wieder auf Rang drei und in die Führungsrunde zurück. Dann ging das Steuer an Danny Watts über, der wieder die Spitze in dieser Klasse übernahm.

Platz zwei ging an das Quifel-ASM-Team mit Miguel Amaral und Oliver Pla. Das Podium komplettierte die Oak-Mannschaft von Guillaume Moreau/Richard Hein. Rang vier reichte dem RML-Trio Tommy Erdos, Mike Newton und Ben Collins zum LMP2-Titel.

GT2: Aston Martin im Pech

Hart umkämpft war wie immer die GT2-Klasse. Das JMW-Team, das den Aston Martin auf die Pole-Position gestellt hatte, lag lange in aussichtsreicher Position. Kurz vor dem Ende mussten Robert Bell/Darren Turner noch eine Durchfahrtsstrafe absolvieren, gefolgt von einem kurzen Stopp, um Benzin zu tanken. Damit fiel das Duo auf Rang drei zurück.

Den Sieg holte AF-Corse-Ferrari mit Gianmaria Bruni und Jamie Melo. Eine halbe Minute dahinter überquerten Richard Westbrook/Marco Holzer im Porsche GT3 RSR die Ziellinie. Hinter dem glücklosen Aston Martin klassierte sich ein weiterer Ferrari, gesteuert von Andrew Kirkaldy und Tim Mullen.

Dem Duo Lieb/Lietz reichte Platz fünf zur erfolgreichen GT2-Titelverteidigung. Der prominente AF-Corse Ferrari von Jean Alesi, Giancarlo Fisichella und Toni Vilander spielen nur zu Beginn des Rennens eine Rolle. In der Anfangsphase führte Vilander noch die Klasse an, doch gegen Rennhalbzeit war das Team aufgrund von technischen Problemen weit zurückgefallen.

Der Sieg in der GT1-Wertung ging an Labre mit dem Saleen S7-R. Es war das einzige GT1-Fahrzeug in Silverstone. Die Mannschaft hatte im Ziel 39 Runden Rückstand und führte somit nur eine Schattendasein.