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  • 11.12.2006 14:14

Verbot der Schwingungstilger: War es doch Ferrari?

Ursprünglich hieß es, McLaren-Mercedes habe gegen Renaults Schwingungstilger protestiert, nun wird der Verdacht jedoch auf Ferrari gelenkt

(Motorsport-Total.com) - Sportpolitische Entscheidungen in der Formel 1 sind immer so geheimnisumwoben, dass die genauen Hintergründe selbst im Nachhinein nur selten ans Tageslicht kommen. Ähnlich verhält es sich mit der Schwingungstilgeraffäre des vergangenen Sommers: Noch immer weiß niemand, wer das Verbot ursprünglich ausgelöst hat.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Michael Schumacher

Renault hatte 2006 hart mit dem Verbot der Schwingungstilger zu kämpfen

Das letzte Wort hatte das unabhängige Berufungsgericht der FIA, welches den Renault-Protest gegen das Verbot abschmetterte, doch damit es überhaupt soweit kommen konnte, musste die FIA zunächst einmal auf die Fragwürdigkeit des Systems hingewiesen werden. Lange hieß es, McLaren-Mercedes habe die Franzosen verpfiffen, dies wird von den "Silberpfeilen" jedoch bestritten. Flavio Briatore verdächtigt nun eher Ferrari.#w1#

Und das aus einem ganz bestimmten Grund, der ihm erst bei den Wintertests in Barcelona und Jerez klar wurde: "Jetzt verstehen wir, warum unsere Schwingungstilger zu Saisonmitte auf einmal verboten wurden", erklärte der Renault-Teamchef am Rahmen einer Veranstaltung in Bologna. "Das System konnte mit Ferraris Bridgestone-Reifen nämlich nicht zum Funktionieren gebracht werden, weil die Vorderreifen zu breit sind."

Obwohl das Thema am WM-Ausgang ohnehin nichts geändert hat, beschäftigt sich Renault nach wie vor damit. Chefingenieur Pat Symonds betonte kürzlich sogar, er habe zwei Wochen in einer entscheidenden Entwicklungsphase dafür aufwenden müssen, den Fall für das Berufungsgericht vorzubereiten. Außerdem dürfte das Verbot an sich den R26 um etwa drei Zehntelsekunden pro Runde langsamer gemacht haben.