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  • 16.03.2007 09:40

  • von Fabian Hust

Stabilitätsprogramme in der Formel 1?

Hinter den Kulissen der Formel 1 soll es Gespräche geben, die Verwendung von Stabilitätsprogrammen in der Formel 1 zuzulassen

(Motorsport-Total.com) - Hinter den Kulissen der Formel 1 brauen sich dunkle Wolken über dem Sport zusammen. Wie die 'BBC' berichtet, wollen "mächtige Kräfte", dass die Verwendung von Stabilitätsprogrammen in der "Königsklasse des Motorsports" gestattet wird. Damit würde der Sport endgültig zu einem Wettkampf der Ingenieure verkommen.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Sehen die Formel-1-Fans in Zukunft noch weniger Fahrfehler?

Der Automobilweltverband FIA führt dem Bericht zufolge derzeit Gespräche mit Automobilherstellern über eine entsprechende Änderung des Reglements. Mit der Einführung eines solchen elektronischen Systems - das Autofahrer unter den Abkürzungen ESP, DSP, etc. kennen - würde der Einfluss des Fahrers auf die Rundenzeit deutlich sinken.#w1#

Würde ein Fahrer zu schnell in eine Kurve fahren, könnte das System einzelne Räder gezielt abbremsen, um einen Abflug zu vermeiden. Natürlich können solche Systeme die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen, aber sie können dafür sorgen, dass die Autos die entsprechenden Grenzen ohne das Zutun des Fahrers noch weiter ausreizen.

Die Fahrer müssten in Zukunft so nur noch an der richtigen Stelle einer Kurve einlenken und ungefähr die richtige Geschwindigkeit halten. Den Unterschied, den das fahrerische Talent der Fahrer ausmacht, würde sich stark nivellieren.

In den Augen von Patrick Head, dem Chefingenieur des Williams-Teams, wäre eine solche Reglementänderung eine "komplette Kehrtwende von Max" (Mosley, FIA-Präsident; Anm. d. Red.). Eigentlich wollte der Brite, dass die Formel 1 sich von möglichst vielen Fahrhilfen verabschiedet, so stand auch die Abschaffung der Traktionskontrolle zur Diskussion. Mosley war es auch, der hinter dem zwischenzeitlichen Verbot der Traktionskontrolle stand. Zudem sollte eine Standard-Elektronik eingeführt werden, um auf diesem Gebiet Kosten zu sparen.

Laut Head sei man nun aber auf dem Weg, neue Technologie in die Formel 1 auf dem Elektronik-Sektor einzuführen: "Die Stabilitätskontrolle ist die umfassendste Fahrhilfe, die man sich vorstellen kann", so der Brite. Für die Automobilhersteller ist der Hintergedanke klar. Immer mehr Autos werden mit entsprechenden Systemen ausgerüstet, da will man seine Kompetenz auch auf diesem Gebiet zur Schau stellen.

Seitens der FIA hört man, dass keine Entscheidung gefällt worden ist: "Wir haben immer gesagt, dass dies eine Frage der richtigen Balance zwischen Technologie und Fahrer ist, und wir sagen jetzt nichts anderes", so ein Sprecher. "Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir vor Diskussionen darüber stehen, ob es dazu kommen könnte."