• 03.06.2001 18:34

  • von Marcus Kollmann

Bobby Rahal weiß, dass der Weg an die Spitze lang ist

Der Teammanager von Jaguar Racing will es allen Kritikern des Teams zeigen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Monaco, wo Eddie Irvine mit Platz 3 die ersten Punkte für das Jaguar-Team in dieser Saison holte, war die Freude im Team groß - zumindest bei der gesamten Crew. Kritiker des Rennstalls äußerten zwar ihre Anerkennung, dass Jaguar es nun endlich geschafft habe, mit einem neuen Aerodynamikpaket leistungsmäßig dort zu stehen, wo man schon am Saisonanfang hätte stehen müssen, warfen aber auch zugleich ein, dass das Team nach wie vor der Konkurrenz hinterhinke.

Titel-Bild zur News: Bobby Rahal

Bobby Rahal freute sich in Monaco über Irvines dritten Platz und gute Teamarbeit

Besonders an Bobby Rahal ging die Kritik der letzten Monate nicht ganz spurlos vorbei. In einem Interview mit der Zeitung 'Sunday Mirror' gab der Amerikaner jedoch zu bedenken, dass alles nun einmal seine Zeit braucht: "Letztes Jahr, als ich zum Team dazugestoßen bin, haben alle Leute gesagt: 'Oh, der kommt aus Amerika, was kann der schon bewirken und weiß der überhaupt etwas über den Motorsport?' Ich finde, dass insbesondere die Leute im Motorsport selbst ziemlich provinziell denken und die Engländer ein sehr reserviertes Volk sind. Sie wollen einfach nur sehen, dass man den Karren aus dem Dreck zieht - aber das ist ja auch ihr gutes Recht. Ich denke, dass wir jetzt damit beginnen und es allen zeigen werden. Persönlich wurde ich mit viel Kritik und auch Zynismus konfrontiert, aber ich habe allen aus dem Team schon vor der Saison gesagt, dass sie mir am Ende der Saison erzählen sollen, ob ich denn nun gute oder schlechte Arbeit über das gesamte Jahr hinweg geleistet habe."

Was viele Leute vergessen, ist, dass Rahal reichlich Motorsporterfahrung besitzt, und zwar ganze 17 Jahre Erfahrung als Fahrer und Teamchef. 1986, 1987 und 1992 gewann er die PPG Cart World Series Meisterschaft und konnte insgesamt 24 Siege, 18 Pole Positionen und 88 Podiumsplätze holen. Darüber hinaus gewann er das legendäre Indianapolis 500-Rennen im Jahre 1986. Wer an der Motorsporterfahrung dieses Mannes zweifelt, der kennt ihn ganz einfach nicht.

Die größte Genugtuung war für Rahal aber nicht der dritte Platz Irvines in Monaco, sondern das Teamwork: "Was den Erfolg in Monaco so besonders gemacht hat, war nicht allein das Endergebnis, sondern das Teamwork. Endlich hat einmal alles funktioniert und gestimmt. Glauben Sie mir, das ist ein Gefühl an das ich mich gewöhnen könnte und zu gerne gewöhnen möchte. Jedes Team will Rennen gewinnen, aber nur die wenigsten sind dazu in der Lage. Es ist mitunter ein langer Weg an die Spitze. Unser Ziel für die Saison 2002 lautet deshalb regelmäßig in die Punkteränge zu fahren. Realistisch gesehen können wir nämlich nicht davon ausgehen, Rennen vor dem Jahr 2004 aus eigener Kraft zu gewinnen. Wir versuchen natürlich alles, damit wir schon früher dazu in der Lage sind, aber wie schon gesagt, es benötigt alles nun einmal eine gewisse Zeit."