• 12.06.2001 14:15

  • von Marcus Kollmann

Coulthard trotz Ausfall voller Optimismus und Zuversicht

Trotz kapitalem Motorschaden in Kanada sieht der Schotte keinen Grund, seine Titelambitionen zu begraben

(Motorsport-Total.com) - Im Freien Training und Warm Up waren die Silberpfeile von Mika Häkkinen und David Coulthard noch konkurrenzfähig und schnell unterwegs gewesen, in der Qualifikation und im Rennen am vergangenen Sonntag war dem dann aber leider nicht mehr so. Kämpfte Coulthard im Rennen ohnehin mit stumpfen Waffen, wie sich später herausstellen sollte, so wären dennoch ein paar WM-Punkte für den 30-Jährigen möglich gewesen. Ein kapitaler Motorschaden besiegelte das Schicksal des WM-Zweiten in Montreal aber endgültig, nachdem er im Rennen vom Start an mit einem bis zu 2 Sekunden pro Runde langsamer fahrenden Auto unterwegs war als die Spitze.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Coulthards Ziel ist es, dieses Jahr die Fahrerweltmeisterschaft zu gewinnen

Nach dem Rennen kam heraus, dass sich eine Schraubenmutter von der vorderen Aufhängung gelöst hatte und dadurch der MP4-16 negativ in seinem sonst so guten Fahrverhalten beeinflusst worden war.

Betrug der Rückstand des Schottens vor dem Rennen auf dem kanadischen Kurs nur 12 Punkte auf den WM-Führenden, so ist er durch seinen Ausfall und Michael Schumachers zweiten Platz nun auf 18 Punkte angewachsen. Coulthard wirft deshalb aber noch lange nicht die Flinte ins Korn, denn wie er selbst sagte, passieren solche Dinge nun einmal: "Ich habe keinerlei Zweifel, dass ich nach wie vor die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Ich lasse mich durch diesen Ausfall jedenfalls nicht entmutigen. Wenn man keine Herausforderungen mag, ist man in der Formel 1 am falschen Platz."

Zudem stehen noch neun Rennen an, und ein Vorsprung von 18 Punkten kann durch zwei Ausfälle seines Konkurrenten und eigene Siege schnell wieder das Blatt wenden, findet Coulthard.

Allein schon die Tatsache, dass der Schotte trotz Handicaps entschied, das Rennen zu fahren, schließlich hätte er schon unmittelbar nach dem Bemerken seines Problems mit der gelösten Schraubenmutter das Handtuch werfen können, zeigt, wie ernst es ihm dieses Jahr ist.

McLaren-Teamchef Ron Dennis fand für seinen Schützling jedenfalls ermutigende Worte: "Wenn man einem Problem, wie David es hatte, nun einmal ausgesetzt ist, dennoch aber am Rennen teilnimmt und eine gute Leistung abliefert, zeigt man, aus welchem Holz man ist. Er hat ja mehrere Runden mit dem Team darüber diskutiert, ob er denn nicht besser das Rennen aufgeben oder weiterfahren solle. Als er sich dann entschloss weiterzufahren, hat mich das noch mehr von seiner Courage und Reife überzeugt."