• 30.05.2001 09:54

  • von Marcus Kollmann

Doppelerfolg in Monaco für Ferrari unglaublich wertvoll

Während man sich bei McLaren ärgert, empfindet Ferrari Mitgefühl für die Probleme seines Konkurrenten

(Motorsport-Total.com) - Der von Michael Schumacher und Rubens Barrichello am vergangenem Sonntag herausgefahrene Doppelsieg in Monaco hat das Ferrari-Team nun 32 Punkte in der Konstrukteurswertung vor McLaren katapultiert. Während bei den "Roten" am Sonntag alles glatt gegangen war, hatten die "Silbernen" zunächst beim Start der Einführungsrunde und später im Rennen ein Drama erlebt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Rubens Barrichello

Bei Ferrari war die Freude über den Doppelsieg auch am Montag noch groß

Erst die streikende Launch-control bei David Coulthard, dann der Ausfall von Mika Häkkinen, und später im Rennen das rundenlange Festhängen von Coulthard hinter dem Arrows von Enrique Bernoldi waren einfach zu viel für die Nerven des Teams. Für Ferraris-Sportdirektor sind die im Fürstentum beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres geholten 16 Punkte indes wie das Sahnehäubchen auf einem Stück Kuchen: "Einen Doppelerfolg in Monaco zu holen ist mehr Wert, als bei sonst einem Rennen", hatte der kleingewachsene Franzose am Sonntag unmittelbar nach dem Rennen erklärt und damit auch ein wenig auf das Pech der Konkurrenz angespielt.

Dass Ferrari 16 Punkte geholt hat und McLaren im Gegensatz mehr Probleme als für gewöhnlich hatte, schmälert die Leistung des Teams aus Maranello keineswegs. Todt macht dabei keinen Hehl daraus, dass man nach den bei McLaren zum wiederholten Male aufgetretenen Problemen ein wenig Mitleid mit der Konkurrenz habe: "Es stimmt schon, dass für uns alles gleich mit dem Start beginnend sehr gut lief, da Coulthard, der auf Pole Position stand, ja seine Probleme hatte. Häkkinen schied wenig später ja auch aus dem Rennen, sodass wir nur noch auf das Williams-Team Acht geben mussten, denn wir waren vorgewarnt, dass sie in der zweiten Rennhälfte ein gefährlicher Gegner werden könnten."

Die Anzahl der ausgefallenen Fahrer, immerhin 12 an der Zahl, bewies aber auch wieder einmal eindrucksvoll, dass das 78 Runden lange Rennen in Monaco eine Dauerbelastung für Mensch und Material war. Aus diesem Grunde darf sich wohl jeder Fahrer, der das Rennen bis zum Ende durchgehalten hat, als moralischer Sieger fühlen.

Jean Todt machte sich während des Rennens am Kommandostand nur Sorgen über die Zuverlässigkeit der eigenen Autos und betete, dass seine Fahrer nicht die Konzentration verlieren und in einer der unzähligen Leitplanken enden würden.

Und während man sich in Maranello auch noch am Montag ausgiebig über den Doppelsieg freute, herrschte bei McLaren in Silverstone schlechte Stimmung. Teamchef Ron Dennis gab zu, dass man einfach nicht die Hausaufgaben richtig gemacht hatte, nachdem es nun zum wiederholten Mal Probleme mit der Launch-control gab.

"Auf diese Art und Weise einen Sieg wegzuwerfen tut einem schon sehr weh. Und dann erwarten die Leute auch noch, dass man gelassen bleibt und sich nicht aufregt", sagte der Brite angesprochen auf seine Gefühle nach dem Rennen in Monaco.

Peinlich für das von Ron Dennis geführte Team ist vor allem, dass man schon nach den Problemen in Barcelona die ganze Software der Launch-control umprogrammierte, dabei aber wohl bestehende Probleme übersah oder neue Fehler in den Code einprogrammierte.