Ferrari-Bestzeit bei Testfahrten in Jerez

An einem recht ereignisreichen Testtag in Jerez gab Felipe Massa ein Lebenszeichen von sich - Fernando Alonso gleich zweimal mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - Im südspanischen Jerez de la Frontera ging heute der zweite Testtag dieser Woche über die Bühne. Das große Teilnehmerfeld fand zwar kühle Temperaturen vor und musste fünfmal wegen roter Flaggen abbrechen, doch insgesamt waren die Bedingungen gut - erst am Nachmittag zog es ein wenig zu, abends begann es sogar zu regnen. Tagesbestzeit fuhr aber nicht wie zuletzt ein McLaren-Mercedes-, sondern ausnahmsweise ein Ferrari-Pilot.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa wies Kimi Räikkönen heute gleich einmal in dessen Schranken

Felipe Massa (1:19.764 Minuten/46 Runden), an und für sich krank und deswegen erst heute im Einsatz, kam mit dem F2007 nach einer kurzen Testpause hervorragend zurecht, war im ersten direkten Aufeinandertreffen schneller als sein Teamkollege Kimi Räikkönen (5./+ 0,322/46 Runden) und landete prompt auf dem ersten Platz. Bei Ferrari kann man damit zumindest einmal durchatmen, auch wenn ein Defekt von Räikkönen am frühen Nachmittag das sonst positive Bild trübte.#w1#

Gleich zwei rote Flaggen wegen Alonso

Nicht ganz so glatt lief es im Gegensatz dazu für Doppelweltmeister Fernando Alonso (4./McLaren-Mercedes/+ 0,300/101 Runden), bisher ja klarer Dominator der Saisonvorbereitungen: Der spanische Lokalmatador verursachte gleich in der ersten Stunde der Session einen Abbruch, als er per LKW zurück an die Box gebracht werden musste, und am Nachmittag blieb er kurz nach Start und Ziel noch einmal wegen eines technischen Problems stehen.

Besser kam Alonsos Teamkollege Lewis Hamilton (+ 0,075) zurecht, der stattliche 109 Runden zurücklegte, damit viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und im Gesamtklassement starker Zweiter wurde. Unmittelbar hinter dem Briten folgte dann Robert Kubica (+ 0,093/96 Runden), dessen BMW Sauber F1 Team mit dem neuen F1.07 immer schneller wird und nach den gestrigen Hydraulikproblemen heute auch die Zuverlässigkeit einigermaßen im Griff hatte.

Etwas besser als gestern lief es für Nelson Piquet jun. (+ 0,324/76 Runden), der mit dem Renault R27 immerhin den Sprung unter die besten Sechs schaffte. Die Top 10 wurden abgerundet vom erneut soliden Williams-Toyota-Duo Alexander Wurz (+ 0,386/78 Runden) und Nico Rosberg (+ 0,397/66 Runden), Ralf Schumacher (Toyota/+ 0,858/59 Runden), der gegen 13:00 Uhr stehen blieb, und Mark Webber (Red-Bull-Ferrari/+ 0,883/36 Runden), dessen Ölpumpe am Morgen den Geist aufgab.

Webber und Coulthard kommen nicht in Fahrt

Marco Andretti

Marco Andretti konnte an seinem zweiten Testtag nicht wirklich überzeugen Zoom

An der neuerlich mauen Performance des Red-Bull-Renault RB3 konnte auch David Coulthard (11./+ 0,956/70 Runden) nichts ändern. Auf den weiteren Positionen landeten Nick Heidfeld (12./BMW Sauber F1 Team/+ 0,964/80 Runden), Jenson Button (Honda/+ 1,005/100 Runden), Ricardo Zonta (Renault/+ 1,021/86 Runden) und Jarno Trulli (+ 1,152/80 Runden), der seinen Toyota TF107 einmal mit rauchendem Heck an die Box schleppte.

Viel Aufmerksamkeit wurde natürlich US-Import Marco Andretti (74 Runden) geschenkt: Der 19-jährige IndyCar-Pilot stand unter genauer Beobachtung seiner Vorfahren Mario und Michael und lieferte an seinem erst zweiten Formel-1-Tag im Honda RA106B wieder eine fehlerfreie Leistung ab, kam aber nicht richtig auf Speed. Unterm Strich sicherte er sich damit den 16. und letzten Platz, 2,405 Sekunden hinter der Tagesbestzeit.