• 06.10.2017 16:03

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Haas rügt Formel-1-Jammerlappen: Dann macht doch nicht mit!

Die Beschwerden über die Halo-Einführung bringen Teamchef Günther Steiner auf die Palme: Er sieht die Konkurrenz "auf hohem Niveau" und ohne Grund jammern

(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner hat die Nase voll von Formel-1-Konkurrenten, die sich über den Zeitdruck bei der Entwicklung ihrer Boliden beschweren. Anlass für eine Schelte des Südtirolers liefert die Einführung des Kopfschutzsystems Halo zur Saison 2018, dessen Eckdaten die FIA noch definieren muss und damit die Pläne der Mannschaften strapaziert. "Was bitte ist verspätet?", winkt Steiner genervt ab und redet sich in Rage: "Alle beschweren sich und bekommen es doch hin."

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner macht seinem Ärger über jammernde Kollegen ordentlich Luft Zoom

Schließlich wäre Halo nicht die erste Techniknovelle, der Panikmache vorausgeht, der aber kein Debakel folgt. "Man muss das Wehklagen manchmal überhören. Wir jammern auf verdammt hohem Niveau", watscht Steiner die Gegner ab und fordert sie auf, sich zu überlegen, ob sie in der Formel 1 gut aufgehoben wären: "Wir sind in der Königsklasse des Motorsports. Wer damit nicht klarkommt, der sollte nicht mitmachen." Harte Worte aus dem Munde des Teamchefs eines Privatiers.

Dennoch sind Steiners Argumente stichhaltig. Schließlich ist der Entwicklungszyklus eines Boliden praktisch unendlich und kein Ingenieur würde die Finger von seinem Machwerk lassen, ehe er ihn zum ersten Rennen schicken muss: "Hätten wir gerne zwei oder drei Monate mehr?", fragt Steiner schon kopfschüttelnd und antwortet sich selbst: "Wir wären doch ohnehin erst in letzter Minute fertig, weil es dann mehr Vorbereitungszeit gäbe! Es geht darum, wer damit besser klarkommt. Es gehört zum Job."