powered by Motorsport.com
  • 01.12.2017 15:29

  • von Ruben Zimmermann & Jonathan Noble

Hamilton und Grosjean fordern: Müssen Überholproblem lösen

Lewis Hamilton und Romain Grosjean hoffen, dass das Überholen in Zukunft wieder einfacher wird - 2017 war es fast unmöglich, einem anderen Auto zu folgen

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2017 wurde deutlich weniger überholt als in den Jahren zuvor. Die neuen Boliden waren in diesem Jahr zwar deutlich schneller als ihre Vorgänger, das Überholen wurde durch die neuen Regeln allerdings erschwert. Bereits vor dem ersten Rennen des Jahres warnten viele Experten davor, dass es 2017 wegen der sogenannten "Dirty Air" viel weniger Überholmanöver geben würde. Sie sollten Recht behalten.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Lewis Hamilton

Überholen unmöglich: In Abu Dhabi steckte Hamilton bis zur Ziellinie hinter Bottas fest Zoom

Dabei geht es gar nicht so sehr um den Überholvorgang selbst. Das Problem ist es in erster Linie, einem anderen Auto zu folgen. So kamen die Fahrer in diesem Jahr häufig gar nicht erst in eine Position, um zum Überholen ansetzen zu können. Romain Grosjean erklärt, dass es in dieser Saison "sehr schwierig" war, einem anderen Auto zu folgen. "Die Reifen rutschen und überhitzen", erklärt er.

Eine Folge der Verwirbelungen des Luftstroms, die durch den Vordermann entstehen - die bereits erwähnte Dirty Air. "Im Qualifying fährt man teilweise 4,5 Sekunden hinter einem anderen Auto - und trotzdem bekommt man noch die Dirty Air ab", verrät Grosjean und erklärt: "Wir lieben diese neuen Autos. Wir wollen nicht wieder zurück zu älteren Autos, die langsamer sind und weniger Abtrieb bieten."

"Aber wir müssen dafür sorgen, dass wir trotzdem überholen können", fordert er. Das ist 2017 häufig nur dann möglich gewesen, wenn ein Pilot mehrere Sekunden schneller unterwegs war als das Auto vor ihm. So konnte sich Lewis Hamilton im Mercedes in Brasilien beispielsweise von ganz hinten noch bis auf Rang vier nach vorne arbeiten. Als er auf den Ferrari von Kimi Räikkönen auflief, steckte dann aber auch er fest.

"Er hat das beste Auto", erinnert Grosjean. Mit langsameren Boliden sei das Überholen demzufolge noch deutlich komplizierter. "Es wird Gespräche geben", kündigt der Franzose an und verweist auf die von Ross Brawn initiierte "Arbeitsgruppe Überholen", die die Manöver in Zukunft wieder erleichtern soll. Weil die Regeln 2018 allerdings stabil bleiben, gibt es über den Winter kaum Möglichkeiten, auf die Schnelle etwas zu ändern.


Fotostrecke: GP Abu Dhabi, Highlights 2017

"Ich hoffe, dass das Überholen einfacher wird", erklärt derweil auch Weltmeister Hamilton und ergänzt: "Je mehr Überholmanöver es gibt, desto mehr Spaß haben die Leute beim Zuschauen." Für den Weltmeister sei es insgesamt übrigens trotzdem ein "positives Jahr" für die Formel 1 gewesen. Das Überholthema zeigt allerdings, dass es immer noch einige Baustellen gibt.