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  • 06.06.2001 16:31

  • von Fabian Hust

Head: Montoya und Schumacher fehlt es noch an Reife

Patrick Head ist mit dem Speed seiner Piloten sehr zufrieden, nur müssen sie noch viel dazulernen

(Motorsport-Total.com) - Als Ralf Schumacher 1997 sein Debüt in der Formel 1 gab, da steckte der junge Kerpener mit seinem Jordan öfters im Kiesbett fest, als dass er das Ziel sah. Mittlerweile ist der frisch gebackene Grand-Prix-Sieger reifer geworden und leistet sich weniger Fehler. Doch sein Verbremser in Barcelona, der ihm einen möglichen Sieg kostete und der Trainingsunfall in Monaco sind Zwischenfälle, die jedem Rennfahrer einmal passieren, aber dem 25-jährigen Wahlösterreicher häufiger passieren als den etablierten Top-Piloten wie Michael Schumacher, David Coulthard oder Mika Häkkinen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya ist schnell, macht aber zu viele Fehler

Ralf Schumachers Teamkollege Juan-Pablo Montoya ist gerade erst in die Formel 1 gekommen und er wird ebenfalls noch viel lernen müssen, bis er seine Ergebnisse mit klugem Verhalten maximieren kann. Das Manöver gegen Michael Schumacher in Österreich war unüberlegt und hat ihm selbst das Rennen verdorben, ebenso die zwei Unfälle in Monaco hätten vermieden werden können - schließlich sollte man nach einem Unfall schlauer geworden sein und nicht gleich in den ersten Runden völlig unbedrängt im Pulk fahrend in die Leitplanken krachen.

Nach Aussage von Patrick Head, dem Technischen Direktor des Teams, sind die heutigen Fahrer nicht so weise wie noch vor zehn oder 20 Jahren: "Entweder liegt das daran, dass sie jetzt einfach jünger sind oder sie werden so dermaßen von der Außenwelt abgeschottet, dass sie einfach nicht so schnell reif werden. Ich weiß es nicht", erklärt der Brite unseren Kollegen von den 'Motorsport News'.

Vom reinen Speed her zeigt sich Head von seiner Fahrerpaarung hingegen sehr angetan und vergleicht die beiden sogar mit seinen früheren WM-bringenden Piloten Piquet und Mansell sowie Jones und Reutemann: "In Sachen Speed können sie sehr gut mit unseren vergangenen Partnerschaften mithalten." Der Sieg von Ralf Schumacher in Imola und Montoyas Gala-Vorstellung bei seinem dritten Formel-1-Rennen in Brasilien haben das eindrucksvoll unterstrichen.

Drei von möglichen 14 Zielankünften, das ist Patrick Head natürlich eindeutig zu wenig und nach seiner Aussage teilweise auf den Umstand fehlender Reife zurückzuführen: "Direkt hat meine Meinung nichts mit den Unfällen zu tun, die sie in Monaco hatten. Klar wäre es auch ohne sie gegangen, denn schließlich bedeutet jeder Unfall eine Limitierung von dem, was man hätte erreichen können. Generell gesagt würde ich nicht sagen, dass wir von einer reifen Partnerschaft sprechen können."

Wenn einer der in dieser Saison eindeutig zu vielen Fahrfehler seiner beiden Schützlinge passiert, dann huscht Head vielleicht das eine oder andere Mal ein britisches Schimpfwort über die Lippen, einen Vorwurf gab es allerdings bisher noch nicht, genauso wenig, wie sich die Fahrer über die ebenfalls viel zu häufig vorkommenden technischen Defekte beklagen. Im Moment ist es bei beiden Parteien eher ein Geben und Nehmen, das derzeit allerdings jede Menge WM-Punkte kostet...

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