powered by Motorsport.com
  • 13.06.2001 14:07

  • von Marcus Kollmann

Jaguar und McLaren einigen sich spektakulär im Fall Newey

Der englische Formel-1-Designer bleibt weiterhin bei McLaren und entschuldigte sich beim Jaguar-Team

(Motorsport-Total.com) - Die Schlammschlacht hat ein Ende. Jaguar Racing und McLaren International haben ihre Streitigkeiten in der Verpflichtung um Adrian Newey heute beigelegt, dies teilten beide Teams mit.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Adrian Newey wird nicht zu Jaguar wechseln

Nachdem McLaren gestern noch vor dem Obersten Gerichtshof in London um eine Verschiebung gebeten hatte, welcher Jaguar zustimmte, kam es am heutigen Mittwoch erst gar nicht mehr zur Anhörung beider Parteien durch den vorsitzenden Richter Justice Eady.

Beide Teams haben sich einvernehmlich geeinigt, dass es das Beste wäre, wenn Adrian Newey weiterhin bei McLaren bleibt und man ein für alle mal den Fall Newey nach einem klärenden Gespräch zu den Akten legt.

McLaren bestätigte, dass Jaguar bei seiner Verpflichtung in gutem Glauben gehandelt hätte und durch die danach entstandene Konfusion das Verhältnis zwischen beiden Rennställen nicht beschädigt worden sei. Eine Aussage, die man so schwer glauben mag, hatte es doch von beiden Seiten eine Menge Anschuldigungen gegeben.

Jaguar Racing teilte in einer Presseerklärung mit, dass man die Umstände der zwischen McLaren und Adrian Newey entstandene Konfusion verstanden, sowie die Entschuldigung seitens des McLaren-Teams akzeptiert habe.

Ron Dennis, der Vorsitzende und Teamchef der TAG McLaren Gruppe, erklärte nach Beilegung der Streitigkeiten: "Ich möchte mich für das entstandene Missverständnis, zu dem die ganze Angelegenheit geworden ist, entschuldigen. Ich bin sicher, dass in Zukunft das Verhältnis zwischen uns und Jaguar exzellent sein wird und alle Rivalitäten auf der Rennstrecke ausgetragen werden."

Adrian Newey, irgendwo ja auch der Betroffene in der ganzen Affäre, sagte: "Ich bedauere zutiefst, dass es dieses Hickhack um meine Person gegeben hat, freue mich aber, dass nun alles geklärt ist. Ich entschuldige mich hiermit für alle Schwierigkeiten die entstanden sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir die ganze Angelegenheit schnell hinter uns bringen können, sodass wir uns alle wieder auf das konzentrieren können was wir alle so lieben, die Formel 1."

Niki Lauda, der Vorsitzende der Premier Performance Division von Jaguar, der zuletzt vehement erklärt hatte man sei bei der Verpflichtung des englischen Designers und Technischen Direktors des McLaren-Rennstalls im Recht gewesen, erklärte: "Ich bin sehr erfreut, dass Ron und Adrian die Würde besaßen sich bei Jaguar Racing, dem Team das zur Premier Performance Division gehört, entschuldigt haben. Ich bin auch glücklich, dass wir endgültig einen Schlussstrich unter diese Sache ziehen können."

Ob es und welche Vereinbarungen zwischen den beiden Teams gegeben hat wurde nicht mitgeteilt. Damit bleibt offen, ob das Jaguar-Team jemals mehr als nur eine Unterschrift Neweys unter einer wenig Wert besitzenden Absichtserklärung hatte, oder ob es tatsächlich einen Vertrag gab. Letztendlich dürfte aber auch bei Jaguar die Einsicht, dass Newey lieber aufhört Formel-1-Autos zu designen anstatt gezwungen zu werden für Jaguar zu arbeiten, überwogen haben, sodass man sich auf die Entschuldigung einließ.