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  • 06.06.2001 13:29

  • von Fabian Hust

Jean Alesi wie neu geboren

Mit neuem Mut nach dem ersten WM-Punkt seit 24 Rennen in Monaco freut sich Jean Alesi auf Kanada

(Motorsport-Total.com) - In Kanada wird Jean Alesi bereits seinen 192. Grand Prix bestreiten und der Franco-Sizilianer ist damit bei weitem der erfahrenste Pilot im Feld. Der Name Alesi steht für Leidenschaft pur, der 36-Jährige ist immer mit vollem Einsatz auf der Strecke unterwegs und sei das Auto noch so schlecht. In Monaco konnte der Prost-Pilot nach einer langen, langen Durststrecke als Sechster endlich wieder einen WM-Punkt einfahren und schwebt seitdem im siebten Himmel.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi (Prost-Acer)

Jean Alesi ist von einem Rücktritt scheinbar noch weit entfernt

"Es ist für alle im Team wie ein Neuanfang", schwärmt Alesi gegenüber 'Reuters'. "Wir haben alle sehr hart für dieses Ergebnis gearbeitet. Eine gute Basis zu finden, auf der man wieder Erfolge feiern kann, das ist wirklich, wirklich ein großartiges Gefühl für mich und das ganze Team. Für mich war es auch etwas besonderes, dieses Ergebnis in Monaco herauszufahren, denn das Rennen war für mich schon immer etwas besonderes."

Alesi ist neben Coulthard der einzige Fahrer, der in dieser Saison bisher bei jedem Rennen das Ziel sah, das Auto war jedoch bisher immer zu langsam, um daraus Kapital zu schlagen. Jean Alesi ist schon lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass solche Änderungen nicht über Nacht möglich sind: "Das kann schon frustrierend sein, aber ich habe mich bereits daran gewöhnt, denn ich kenne die Formel 1 mittlerweile."

Auf das Rennen in Kanada freut sich Jean Alesi riesig. Die Fans dort lieben "ihren" Jean Alesi fast noch mehr als Jacques Villeneuve. Die Kanadier verehren Heißsporne wie Alesi, der seinen Fans danken wollte, in dem er seinen Helm in das Publikum warf - samt der teuren Funkeinheit, was dem Teamchef überhaupt nicht gefiel. In Montreal feierte Alesi 1995 seinen bisher einzigen Sieg, ein Grund mehr, warum der heutige Prost-Pilot den Kurs über alles liebt.

"Das war ein toller Tag für mich, den ich niemals vergessen werde", erinnert sich Alesi. Mit einem verbesserten Auto im Gepäck sehnt sich Alesi nach einem weiteren guten Ergebnis auf der Ille Notre Dame. "Jean war schon immer ein besonderes Talent", weiß Gerhard Berger, der viele Jahre an der Seite von Alesi fuhr. "Er ist ein sehr schneller Fahrer und es ist eine Schande, dass er nur ein Rennen gewonnen hat. Er ist ein großartiger Mensch, ein Freund und Rennfahrer, der noch lange weiterfahren kann. Ich hoffe nur, dass er weiß, wann es Zeit ist, den Helm an den Nagel zu hängen."