Kevin Magnussen: Was passiert, wenn er wirklich gesperrt wird?

Was mit den Lizenz-Strafpunkten von Formel-1-Fahrer Kevin Magnussen passiert, sollte er in naher Zukunft tatsächlich eine Rennsperre erhalten

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Fahrer Kevin Magnussen von Haas hat ein Problem: Nach dem sechsten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2024 steht er bereits bei zehn Strafpunkten auf seiner Fahrerlizenz. Folgen bis Frühjahr 2025 noch zwei weitere Strafpunkte, wird automatisch eine Rennsperre fällig.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen im Haas VF-24 beim Formel-1-Rennen in Miami 2024

Kevin Magnussen im Haas VF-24 beim Formel-1-Rennen in Miami 2024 Zoom

Aber was passiert in diesem Fall mit den zwölf Strafpunkten, die Magnussen gesammelt hat? Die Formel-1-Regeln geben hierzu Auskunft, und zwar unter Artikel 4.2 im Sportlichen Reglement.

Darin heißt es: "Wenn ein Fahrer auf zwölf Strafpunkte kommt, wird seine Fahrerlizenz für den folgenden Wettbewerb gesperrt. Anschließend werden die zwölf Strafpunkte von seiner Fahrerlizenz gelöscht."

Bedeutet: Wer seine Sperre abgesessen hat, bleibt nicht etwa bei zwölf Strafpunkten und läuft damit Gefahr, sofort wieder eine Sperre zu erhalten, sondern der Fahrer beginnt wieder "bei null", sofern er exakt zwölf Strafpunkte hatte. Vorgekommen ist das bisher noch nie.

Wann Strafpunkte "normal" gelöscht werden

Erreicht ein Fahrer gar nicht erst die Schwelle von zwölf Strafpunkten, ist das Vorgehen per Artikel 4.2 anders: "Strafpunkte verbleiben für zwölf Monate auf der Superlizenz eines Fahrers. Zwölf Monate, nachdem sie verhängt wurden, werden die Strafpunkte wieder gelöscht."

Für Haas-Fahrer Magnussen heißt all das: Wenn er sich bis 9. März 2025 nichts zuschulden kommen lässt, rutscht er von zehn auf sieben Strafpunkte zurück und die Gefahr einer Rennsperre ist gebannt. (Hier die aktuelle Strafpunkte-Übersicht abrufen!) Verhängen die Sportkommissare des Automobil-Weltverbands (FIA) aber neue Strafpunkte, muss er einmal zuschauen.

Wer Magnussen im Haas-Cockpit ersetzen könnte

Für einen solchen Fall stünden bei Haas theoretisch gleich zwei Fahrer als Ersatzmänner parat: einmal Langzeit-Testfahrer Pietro Fittipaldi, der 2020 anstelle des verletzten Romain Grosjean in Bahrain und Abu Dhabi gefahren ist. Und einmal Ferrari-Junior Oliver Bearman, der 2024 bei seinem Spontan-Debüt anstelle von Ferrari-Stammfahrer Carlos Sainz überzeugte - und von Haas 2024 ohnehin sechs Freitagseinsätze erhält.

Dass ein Team im Notfall einen seiner designierten Ersatzfahrer ins Auto setzt, ist aber nicht gesagt. In der Vergangenheit wurden auch schon außenstehende Ersatzfahrer verpflichtet.