Massa: IndyCar-Serie sollte sich an der Formel 1 orientieren

Felipe Massa beobachtet die schweren Trainingsunfälle zum Indy 500 mit Sorge und rät zu einem ähnlichen Vorgehen wie beim Formel-1-Grand-Prix der USA 2005

(Motorsport-Total.com) - Die Unfallserie in den Freien Trainings zur diesjährigen Auflage der 500 Meilen von Indianapolis beschäftigt auch die Formel-1-Gemeinde. Am vergangenen Mittwoch hatte sich der Penske-Bolide von Helio Castroneves im dritten Freien Training zum Indy 500 spektakulär überschlagen. Der Brasilianer hatte großes Glück, ohne Verletzungen davongekommen zu sein. Gleiches gilt für Josef Newgarden und Ed Carpenter, dessen CFH-Boliden sich am Donnerstag beziehungsweise Sonntag überschlugen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Williams-Pilot Felipe Massa: "Sicherheit ist das Wichtigste überhaupt" Zoom

Der schwerste der vier Indy-500-Unfälle war der von James Hinchcliffe am Montag dieser Woche. Anders als bei den Chevy-getriebenen Dallaras von Castroneves, Newgarden und Carpenter blieb der Honda-befeuerte Schmidt-Dallara von Hinchcliffe am Boden, rauschte nach Ermüdungsbruch eines Teils der rechten Vorderradaufhängung aber frontal und nahezu ungebremst mit über 350 km/h in die SAFER-Barrier.

Nach Aussage eines Vertrauten schwebte Hinchcliffe kurzzeitig sogar in Lebensgefahr. Inzwischen befindet sich der 28-jährige Kanadier im Krankenhaus von Indianapolis auf dem Weg der Besserung. Die Intensivstation hat er am heutigen Mittwoch verlassen können. Eine zweite Operation nach dem Noteingriff vom Montag ist derzeit nicht geplant.

Felipe Massa

In Budapest 2009 hatte Massa, damals Ferrari-Pilot, selbst einen schweren Unfall Zoom

Formel-1-Routinier Felipe Massa, der im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn 2009 in Budapest selbst einen schweren Unfall nur knapp überlebte, beobachtet die aktuellen Geschehnisse rund um den IndyCar-Saisonhöhepunkt in Indianapolis mit großer Sorge. "Sicherheit ist das Wichtigste überhaupt. Wenn es darum geht, dass du möglicherweise einen schweren Unfall haben könntest, dann ist es kein Problem, auszusteigen. Es ist nur dann ein Problem, wenn du aus einem anderen Grund aussteigst", sagt Massa.

Als Beispiel für ein Aussteigen im Sinne der Sicherheit führt der Brasilianer den Grand Prix der USA 2005 in Indianapolis an. Weil Reifenhersteller Michelin nach einem Trainingsunfall von Ralf Schumacher die Sicherheit der Reifen über die Renndistanz nicht gewährleisten konnte, suchten sämtliche Michelin-bereiften Boliden nach der Einführungsrunde die Boxengasse auf. Die Piloten stiegen aus und überließen das Rennen den drei Bridgestone-Teams Ferrari, Jordan und Minardi.

"Ich denke, es war richtig nicht zu fahren, anstatt zu sehen, wie ein Fahrer verletzt wird", blickt Massa auf die Ereignisse zurück, die sich in wenigen Wochen zum zehnten Mal jähren. In diesem Zusammenhang spannt der 34-jährige Brasilianer den Bogen zur aktuellen Unfallserie rund um das Indy 500 und führt an: "Wenn wir uns vor Augen führen, was in dieser Woche in Indy passiert ist, dann sollte auch die IndyCar-Serie über das Thema nachdenken und vielleicht etwas Ähnliches tun, was wir getan haben. Die Sicherheit ist unterm Strich das Wichtigste."