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Neuer Force India: Wieso man auf konservative Strategie setzt

Force India will beim neuen VJM11 "erst nach einer gewisse Zeit" Updates bringen: Die Gründe dafür, wie das neue Auto aussieht und was man aus dem Vorjahr lernt

(Motorsport-Total.com) - Force India will dieses Jahr bei den Wintertests den Ball flach halten und keine Schnellschüsse riskieren. "Durch den Halo ergeben sich ja relativ große Veränderungen. Wir werden zum Start in die Testfahrten deshalb erst einmal versuchen, auf den Stand unseres alten Autos zu kommen", stellt Technikchef Andy Green gegenüber 'auto motor und sport' klar. Wichtig ist es, den VJM11 erst einmal zu verstehen, anstatt wie im Vorjahr in der ersten Saisonhälfte in die falsche Richtung zu entwickeln.

Titel-Bild zur News: Nikita Masepin

Nur nicht verzetteln: Force India will 2018 genau wissen, was man tut Zoom

"Das Auto wird etwas eleganter, aber optisch sehr ähnlich zum Vorjahr", verrät Green, der es im Vorjahr mit einer Update-Offensive geschafft hat, das Team trotz Schmalspur-Budget auf den vierten Gesamtrang zu katapultieren. "Wir wollen Barcelona mit einem Auto verlassen, von dem wir wissen, dass es funktioniert und von dem wir wissen, wie es funktioniert." Die Update-Maschine will Green "erst nach einer gewissen Zeit" anwerfen. "Wir haben aber schon einige große Schritte geplant."

Im Vorjahr ging Force India in der ersten Saisonhälfte völlig anders zu Werke. Durch die Reglementrevolution war man mit der Entwicklung des Autos im Rückstand, also musste man improvisieren. "Wir haben im ersten Teil viel Zeit mit Trial & Error verbracht", beschreibt Green die unorthodoxe Strategie. "Wir haben einfach Teile ans Auto geschraubt, um Daten zu sammeln. Und sie danach gleich wieder abgebaut." Die Trefferquote hielt sich in Grenze: Ein Drittel der Teile erwies sich als unbrauchbar.

Die Trendwende gelang erst durch die aufwändige Analyse der Daten und deren Nutzung. Außerdem behob man die Korrelationsprobleme zwischen Windkanal und Strecke. Das Ergebnis: Force India entwickelt 2017 so viele Updates wie in den zwei Jahren davor. Eine Wiederholung will Green nicht ausschließen. Man verstehe die Bolidengeneration 2017 zwar jetzt besser, rechne aber aber mit Fortschritten der Konkurrenz und einem engeren Feld: "Dieser Kampf könnte am Ende dazu führen, dass wir wieder so viele Updates bringen müssen."

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