Niki Lauda: Der Egozentriker wird menschlich

Vor seinem 60. Geburtstag präsentiert sich Niki Lauda so menschlich und freundlich wie nie zuvor - Veränderung auch durch Ehefrau Birgit

(Motorsport-Total.com) - Nicht besonders einfühlsam, knapp angebunden, geizig - die Attribute, mit denen Niki Lauda in der Vergangenheit oft beschrieben wurde, waren nur selten schmeichelhaft. Doch wer das Leben des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters verfolgt, dem fällt auf, dass gerade eine Veränderung zum Positiven stattfindet.

Titel-Bild zur News: Niki und Birgit Lauda

Niki Lauda und seine Ehefrau Birgit Wetzinger: Eine Beziehung mit Folgen

Natürlich ist Lauda zwei Tage vor seinem 60. Geburtstag noch immer kein linksliberaler Gutmensch, mit dem man sich stundenlang mit einer Flasche Wein in einem Aufzug einsperren würde, um über Woodstock-Philosophien und ewige Freundschaft zu quatschen, aber der Formel-1-Experte und Airliner nimmt langsam menschliche Züge an. Der Grund liegt auf der Hand: "Aus heutiger Sicht war ich ein ziemlich egozentrisches... Menschengebilde, fast mein ganzes Leben lang. Aber mit der Birgit hat sich einiges verändert", sagte er der 'Autorevue' in einem Interview.#w1#

Birgit, das ist Birgit Wetzinger, eine ehemalige Stewardess bei Laudas Airline, die den einstigen Egozentriker sogar gegen seine eigentliche Lebensplanung dazu überredet hat, noch einmal zu heiraten. Wetzinger ist 30 Jahre jünger als ihr Ehemann und hat Laudas Herz spätestens 2005 endgültig erobert, als sie ihm schon nach wenigen Monaten Beziehung eine Niere spendete. Im September 2008 trat das Paar in einer minimalistischen Zeremonie vor den Traualtar.

Wetzinger hat Lauda verändert, weil sie "ein ganz anderer Mensch ist als ich", so der 59-Jährige: "Sie ist doch - sagen wir mal - drei, vier Jahre jünger, worauf man sich einstellen muss. So hat sie mir gleich einmal eine Niere gespendet, was für mich nach wie vor unbegreiflich ist. Und dann hat sie in mir Verwandlungen zustande gebracht, die ich niemals für möglich gehalten hätte." Er hat nicht nur gelernt, einmal die Seele baumeln zu lassen, sondern auch, "dass es gar nicht so schlecht ist, wenn ich hin und wieder von meinem Weg abgebracht werde, den ich bisher mit hoher Sturheit und Egozentrik verfolgt habe."

Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Wenn Lauda über seine Beziehung spricht, dann klingt das immer noch nicht so blumig und gefühlsbetont wie bei südländischen Popstars, doch alleine die Tatsache, dass er sich sogar vorstellen kann, mit Wetzinger ein Kind zu bekommen, beweist, wie sehr er sich in den vergangenen Jahren verändert hat. Drei Söhne hat er ja schon: Lukas und Mathias mit seiner erste Ehefrau Marlene und Christoph aus einer unehelichen Affäre.