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  • 22.01.2018 11:58

  • von Dominik Sharaf

Pleiteteam Manor bekundet Interesse an Formel-1-Rückkehr

Ex-Sportdirektor Graeme Lowdon liebäugelt mit einem Comeback, sofern Liberty Media eine Kostenobergrenze durchdrückt - Er habe "noch eine Rechnung offen"

(Motorsport-Total.com) - Das nach seiner Insolvenz abgewickelte Formel-1-Team Manor könnte einen neuen Anlauf in der Königsklasse wagen. Wie sein früherer Sportdirektor Graeme Lowdon der Zeitung 'Turun Sanomat' sagt, würden sich im Zuge einer möglichen Einführung einer Budgetobergrenze durch die neuen Machthaber Perspektiven ergeben. "Wir haben von der FIA und von Liberty Media vernommen, dass daran gearbeitet werden würde, die Kosten für private Mannschaften zu senken", so Lowdon.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein, Esteban Ocon

Manor ging nach der Formel-1-Saison 2016 pleite und wurde liquidiert Zoom

Sollte das Vorhaben gelingen, könnte sich der Brite ein Projekt mit der alten Führungsriege vorstellen: "In diesem Fall sind wir an einer Rückkehr interessiert. Ich und John Booth (ehemaliger Teamchef; Anm. d. Red.) haben mit der Formel 1 eine Rechnung offen", meint Lowdon. Er stellt allerdings klar, dass ein Comeback ohne den Kostendeckel utopisch wäre - weil keine Chance bestünde, den mit einem viel höheren Etat ausgestatteten Topmannschaften leistungsmäßig Paroli zu bieten.

Lowdons Bekundungen zum Trotz: Ein Manor-Comeback scheint schon deshalb utopisch, weil die Fabrik in Banbury an den Haas-Rennstall verkauft und die komplette Insolvenzmasse im vergangenen Mai versteigert wurde. Das Team, das aktuell unter dem gleichem Namen in der Langstrecken-WM (WEC) antritt, ist unabhängig und verfügt wohl nicht über die nötigen Ressourcen.

Manor hatte 2010 unter dem Namen Virgin in der Formel 1 sein Debüt gefeiert. Nach dem Einstieg eines russischen Investors startete das Team als Marussia-Virgin, ab 2012 nur noch als Marussia. Die Truppe wurde Ende 2014 zum ersten Mal insolvent, anschließend aber durch einen nordirischen Unternehmer gerettet. Zwei Jahre später scheiterten alle Notfallpläne. Es wurde zugesperrt. In sieben Saisons in der Formel 1 kam der Rennstall, für den mit Timo Glock und Pascal Wehrlein zwei Deutsche fuhren, nie über die Rolle des Hinterbänklers hinaus. Nur zweimal gab es WM-Punkte.

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