Rosberg und das neue "Wir-Gefühl"

Nico Rosberg fühlt sich wohl mit den Neuerungen bei Mercedes und sieht Vorteile im neuen Teamkollegen - Der schlägt ihn schon an einem Ort: Vor dem Spiegel

(Motorsport-Total.com) - Für Mercedes soll nach drei Leidensjahren in dieser Saison alles anders werden. Einen Sieg konnte das Team seit seinem Einstieg feiern, doch im vergangenen Jahr ging danach alles bergab. Damit sich das nicht wiederholt, zieht nun ein frischer Wind in den Rennstall ein. Einer, der die Veränderungen spüren müsste, ist Nico Rosberg. Der Deutsche ist als einer der wenigen Schlüsselspieler noch beim Team. Doch der relativiert das eigene Empfinden: "Das ist jetzt nicht komplett anders", sagt der Deutsche.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Das neue Dreamteam bei Mercedes: Nico Rosberg und Lewis Hamilton Zoom

Allerdings gibt er zu: "Es sind neue Leute da, insbesondere Lewis (Hamilton) und Toto (Wolff; Anm. d. Red.), das spürt man schon im Alltag - aber nur positiv. Toto hat einen super Einstand gehabt. Ich bin überzeugt, dass der dem Team richtig weiterhelfen wird. Lewis sowieso. Ich kenne ihn aus Gokart-Zeiten und es ist cool, dass er jetzt wieder mein Teamkollege ist. Es wird eine gute Zeit und gleichzeitig eine große Herausforderung, gegen ihn zu fahren."

Mit Lewis Hamilton hat Nico Rosberg einen Kollegen, der ungefähr gleich alt ist, während zu Schumacher, mit dem sich Rosberg laut eigener Aussage aber "auch gut verstanden" habe, eine gewisse Altersdifferenz bestand. Insbesondere zwischen den Rennen merke der Wiesbadener, dass es von Vorteil sein kann, mit einem gleichaltrigen Teampartner unterwegs zu sein: "Natürlich, weil ab und zu witzige Momente entstehen, das macht es alles leichter und nicht so trocken."

"Auf jeden Fall ist es zwischen uns oft lustig", unterstreicht Rosberg. "Es gibt viele Späße zwischendurch, viel Quatsch wird da manchmal gemacht. Das lockert das alles auf und das ist schön." Trotzdem arbeite man auch sehr hart und fleißig zusammen, um dem Team weiterzuhelfen. Auch das funktioniere mit dem Briten derzeit ganz gut.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Australien, Sonntag


"Die Arbeitsbeziehung ist sehr gut - sehr neutral, sehr offen, sehr involviert - ähnlich wie mit Michael. Es ist oft so, dass wir beide die gleiche Meinung haben, und das hilft dem Team natürlich. Wenn wir die gleiche Meinung sagen, dann wissen die Teammitglieder, worauf sie sich konzentrieren müssen und was sie verbessern sollen", erzählt der Mercedes-Pilot weiter. "Es ist auf jeden Fall so, dass wir sehr viel diskutieren und überlegen: 'Ja, was ist bei dir denn jetzt das Hauptproblem? Du hast da viel Untersteuern, das müssen wir echt beheben.' Dann gehen wir zusammen zum Ross (Brawn; Anm. d. Red.) und sagen: 'Das müssen wir hier verbessern.'"

Angst, von seinem neuen Teamkollegen geschlagen zu werden, hat Rosberg hingegen nicht: "Es war gut, Michael drei Jahre in Folge zu schlagen. Das hat meiner Karriere geholfen. Nun gibt es eine neue Herausforderung. Er ist einer der besten Fahrer, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mich gut schlagen werde." In einem Punkt habe Lewis Hamilton jetzt schon die Oberhand: "Er schlägt mich haushoch, wenn es um Zeit vor dem Spiegel geht. Er beschwert sich sogar, wenn ihm eine Kamera zu nahe kommt."