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  • 05.06.2001 18:46

  • von Fabian Hust

Schumacher: Ralf ist in Kanada mein Hauptgegner

Die Strecke von Montreal könnte geradezu für BMW-Williams geschaffen sein, das weiß auch Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Bisher war für Ralf Schumacher der Große Preis von Kanada nie das glücklichste Rennen. Der Deutsche sah nur 1999 das Ziel, als er als Vierter gewertet wurde. Im letzten Jahr bekam das Team um Frank Williams den FW22 auf dem schwierigen Kurs kaum abgestimmt und zu allem Überfluss wurde Ralf Schumacher nach seinem Unfall in Monaco, weswegen er mit Schmerzen im Bein kämpfte, von Jacques Villeneuve derart heftig von der Strecke geräumt, dass dem BMW-Williams-Piloten nach dem Rennen heftig der Kopf brummte.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Darf Michael Schumacher Bruder Ralf wieder gratulieren?

In diesem Jahr wird es wohl wie schon so oft bei den bisherigen Rennen der Saison sein. Am Freitag und vielleicht sogar noch am Samstag könnte BMW-Williams alles andere als stark wirken. Das könnte dann der Fall sein, wenn die Michelin-Reifen auf der extrem staubigen und rutschigen Strecke nicht arbeiten wollen. Wenn bis Sonntag genügend Gummi auf der Strecke liegt, dann rechnen die Experten aber mit einem ganz starken BMW-Williams.

"Wir wissen, dass das Rennen ein ganz harter Kampf mit McLaren werden wird, aber ich denke sogar, dass wir mehr nach Williams schauen müssen", glaubt Bruder Michael. "Sie sind in Sachen Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden sehr gut und wenn die Reifen gut arbeiten dann sind sie das Favoriten-Team. Die Strecke wird Ralf und seinem Auto liegen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das wiederholen kann, was er schon in Imola gezeigt hat", wird Schumacher von 'ITV' zitiert.

Motorpower ist in Kanada sehr wichtig, da ist Williams dank BMW am besten ausgestattet. Doch die Reifen werden die entscheidende Rolle spielen. Bridgestone scheint mit einer weicheren Mischung nach Montreal anrücken zu wollen, von der sich Olivier Panis bei den Testfahrten in Magny-Cours allerdings nicht begeistert zeigte. Die Reifen sollen zwar für eine schnelle Runde sehr gut sein, dann aber zu schnell abbauen. Höchstwahrscheinlich wird man somit auf die härtere Mischung umschwenken müssen und eine Einstopp-Strategie anwenden, wenn Bridgestone den entsprechenden Reifen überhaupt mit an die Strecke bringen wird.

Bei Michelin hingegen zeigte man sich mit dem neuen Reifen zufrieden: "Ich bin auch längere Abschnitte mit dem neuen Reifen gefahren und er hat sich als sehr gut erwiesen, nicht nur, was seinen Speed angeht, sondern auch seine Ausdauer", so Prost-Pilot Luciano Burti. Doch alle Testergebnisse könnten schon in Montreal wieder müßig sein, denn die Streckenverhältnisse lassen sich bei keinem Test richtig simulieren und auch das Wetter spielt Anfang Juni in Kanada nur selten eine untergeordnete Rolle.