Wegen V8: Button erwartet mehr Überholmanöver

Jenson Button hofft, dass die Einführung der V8-Motoren seinem Fahrstil entgegenkommen wird, und rechnet mit mehr Überholmanövern

(Motorsport-Total.com) - Bei den ersten Wintertestfahrten in der vergangenen Woche sind die Simulationen mit den neuen 2,4-Liter-V8-Motoren, die um etwa 20 Prozent weniger Leistung liefern als die bisherigen Triebwerke, bei fast allen Teams in vollem Umfang angelaufen. Jenson Button blickt dieser einschneidenden Änderung mit gemischten Gefühlen entgegen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Der geschmeidige Fahrstil von Jenson Button könnte für den V8 goldrichtig sein

"Es musste etwas getan werden, denn in zwei Jahren hätten wir sicher 1.000 PS erreicht, was einfach viel zu viel Leistung wäre", sagte er am Rande der jährlichen Preisverleihung des 'BRDC' in Silverstone. "Die Motoren fühlen sich definitiv anders an als bisher, ganz klar. Man hat nicht mehr so viel Drehmoment wie beim V10, obwohl ehrlich gesagt auch die meisten V10-Motoren nicht mehr allzu viel Drehmoment hatten."#w1#

Fehler werden künftig schwerer bestraft als bisher

"Am meisten merkt man den Unterschied, wenn man einen Fehler macht: Weil weniger Drehmoment da ist, kann man aus einer schwierigen Situation nicht so schnell herausbeschleunigen. Das werden einige Fahrer, die nicht konstant sind, ganz schön zu spüren bekommen. Ich finde das aber gut, und ich hoffe, dass es mir helfen wird. Das Fahren ist jetzt jedenfalls anders. Man muss den Fahrstil anpassen, denn es ist sehr wichtig, feinfühlig mit dem Auto umzugehen", fügte der Brite an.

Jenson Button vor Felipe Massa

Jenson Button glaubt, dass es 2006 mehr Überholmanöver als bisher geben wird Zoom

Button glaubt außerdem, dass die V8-Motoren wieder für mehr Überholmanöver sorgen könnten, "denn wenn man künftig einen Fehler macht, braucht man länger, um wieder auf Speed zu kommen - und dann ist der Hintermann schon durch. Merkwürdig ist dafür aber die dritte Kurve in Barcelona, die bisher nie voll ging, jetzt mit dem V8 aber schon. Es ist eigentlich gar keine Kurve mehr! In den schnellen Kurven sind die Geschwindigkeiten daher immer noch sehr hoch", erklärte er.

Für sich selbst sieht er den Konzeptwechsel als große Chance an, weil von der Papierform her die finanzstarken Motorenhersteller am besten damit zurechtkommen müssten. Wegen des intensivierten Engagements von Honda sind die meisten Experten der Meinung, dass Buttons Team 2006 endgültig an die Spitze vorstoßen konnte, zumal der japanische Automobilhersteller auch am frühesten mit den ersten V8-Streckentests dran war.

Button rechnet mit einer Dominanz der Hersteller

"Ich denke, dass 2006 die großen Werke wirklich alles überragen werden." Jenson Button

"Ich denke, dass 2006 die großen Werke wirklich alles überragen werden, denn die Änderungen sind massiv. Es ist die größte Änderung in diesem Jahrzehnt", so der 25-Jährige. "Honda wird sehr stark sein, Toyota auch. Vielleicht noch BMW, aber es ist momentan schwer zu sagen, was Ilmor (Mercedes; Anm. d. Red.) machen wird. Die nächsten paar Jahre in der Formel 1 könnten jedenfalls sehr hart umkämpft werden."

Sein Saisonziel für 2006 ist übrigens klar definiert: "Ich will den ersten Sieg", kündigte Button an. "Natürlich kann man darüber viel reden, aber Fakt ist, dass ich endlich mal gewinnen muss. Hoffentlich gewinne ich noch viele Rennen und eine Weltmeisterschaft, dann wird das alles irgendwann in Vergessenheit geraten. Wir wollen nächstes Jahr Weltmeister werden - eine andere Einstellung würde keinen Sinn machen. Ich hoffe, dass ich das Gerede um den ersten Sieg hinter mir lassen kann."