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  • 16.01.2018 12:14

  • von Norman Fischer & Dieter Rencken

Williams-Cockpit: Sergei Sirotkin sticht Robert Kubica aus

Der Traum vom Formel-1-Stammcockpit ist für Robert Kubica vorerst ausgeträumt: Williams hat die Verpflichtung des Russen Sergei Sirotkin bekanntgegeben

(Motorsport-Total.com) - Was sich angekündigt hatte, hat Williams nun offiziell gemacht: Sergei Sirotkin wird in der Formel-1-Saison 2018 neuer Stammpilot beim Traditionsteam aus Grove. Der Russe sticht die Konkurrenz um Robert Kubica, Daniil Kwjat oder Pascal Wehrlein aus und wird in Melbourne im kommenden März sein Grand-Prix-Debüt feiern. Ausschlag hat nicht zuletzt ein erfolgreicher Test in Abu Dhabi gegeben, bei dem sich Sirotkin stark präsentiert haben soll.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Sergei Sirotkin wird 2018 sein Grand-Prix-Debüt für Williams geben Zoom

Der 22-Jährige soll geschätzte 15 Millionen US-Dollar von seinem Sponsor SMP mit zu Williams bringen. Spätestens nach der Ankündigung seines Formel-1-Einstiegs zur Saison 2014, der dank russischer Unterstützung bei Sauber gelingen sollte, gilt Sirotkin als Bezahlfahrer, dabei besitzt er durchaus auch sportliche Qualitäten.

Nach dem Gewinn der Formel Abarth 2011 ging es für ihn über die Italienische Formel 3 und die Formel Renault 3.5. Es folgte sein Deal mit Sauber, der sich letzten Endes jedoch zerschlagen und ihm bis auf einen Einsatz als Freitagsfahrer in Sotschi 2014 nichts einbringen sollte. Doch Sirotkin kämpfte sich über die GP2-Serie wieder in das Blickfeld der Königsklasse. 2015 und 2016 wurde er in der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 jeweils Gesamtdritter.

Sergei Sirotkin wird Teamkollege von Lance Stroll

In den vergangenen beiden Jahren war der Russe als Ersatzfahrer von Renault bei den Rennen anwesend und stets in der Garage präsent. Insgesamt sechs Freitagstrainings durfte er für die Franzosen bestreiten, doch weil die Cockpits durch Nico Hülkenberg und Carlos Sainz besetzt waren, versuchte Sirotkin sein Glück bei Williams, wo er ebenfalls testen durfte und sich damit letztendlich den Zuschlag sichern konnte.

"Zu sagen, ich wäre glücklich und stolz, so einem berühmten Team wie Williams beizutreten, wäre eine Untertreibung. Es hat mich viel Arbeit gekostet, dort hinzukommen, wo ich jetzt bin, und es macht mich überglücklich", sagt Sirotkin zu seiner Verpflichtung. "Dank gemeinsamer Anstrengungen kann ich meinen Traum verwirklichen. Das Team kann sich darauf verlassen, dass ich mein Bestes geben werde."

Lance Stroll, Sergei Sirotkin

Williams setzt auf Nachwuchs: Lance Stroll und Sergei Sirotkin sind gesetzt Zoom

Siroktins künftiger Teamkollege Lance Stroll freut sich auf die Zusammenarbeit: "Ich kenne Sergei und bin mir sicher, dass wir schnell eine enge Arbeitsbeziehung aufbauen werden. Ich habe meine Rookie-Saison mit dem Team genossen, es gab eine Reihe von Highlights. Darauf werde ich in der kommenden Saison aufbauen."

Kein Stammcockpit für Robert Kubica

Co-Teamchefin Claire Williams traut ihrem jungen Fahrerduo in der Formel 1 2018 viel zu. "Die Williams-Philosophie bestand schon immer darin, junge Talente zu entwickeln. Und Sergei passt genau zu diesem Anspruch", erklärt die Britin. "Lance hat eine starke Debüt-Saison und wird 2018 mit seiner Erfahrung umso selbstbewusster in Angriff nehmen. Wir haben ein talentiertes Fahrergespann und sind zuversichtlich, dass es uns aufregende Ergebnisse liefern wird."

Das sind jedoch schlechte Nachrichten für Robert Kubica, der im Kampf um ein Formel-1-Stammcockpit damit am Ende leer ausgeht. Der Pole hatte sich große Hoffnungen gemacht, nach seinem schweren Rallye-Unfall 2011 wieder zurückzukommen, doch weder bei Renault noch bei Williams wollte man das Risiko mit ihm eingehen, auch wenn ein Kubica-Comeback wohl für die größten Schlagzeilen gesorgt hätte.

Sergei Sirotkin

Sergei Sirotkin soll einen besseren Eindruck als Kubica hinterlassen haben Zoom

Auch für Pascal Wehrlein sind die Formel-1-Türen damit endgültig geschlossen. Der Deutsche wird 2018 nicht als Stammpilot in der Formel 1 unterwegs sein, war letzten Endes aber ohnehin nicht mehr in der engeren Auswahl. Sein Cockpit bei Sauber hatte Wehrlein an Charles Leclerc verloren.