Aus Vegas-Fehlern lernen: Formel E setzt weiter auf eRacing

Obwohl das virtuelle Formel-E-Rennen in Las Vegas alles andere als glatt lief, will Serienchef Alejandro Agag den eSports-Bereich weiter stärken

(Motorsport-Total.com) - Das eRace von Las Vegas am vergangenen Wochenende war ein erster Test der Formel E im Bereich des virtuellen Rennsports. Alle 20 Piloten der Elektrorennserie waren zusammengekommen, um gegen zehn Simracer zu fahren, die sich für den Event qualifiziert hatten. Der Sieg ging an den Niederländer Bono Huis, der für das Dragon-Team am Start war: Er durfte sich über 200.000 Dollar freuen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

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Für Formel-E-Boss Alejandro Agag soll das aber nur der Anfang gewesen sein: "Vegas war der Beginn eines wirklich leuchtenden Pfades für die Formel E im Bereich eGaming", betont der Spanier bei 'fiaformulae.com' zufrieden über die Veranstaltung. "Wir wollten etwas tun, was noch nie zuvor gemacht wurde. Natürlich gab es ein paar technische Probleme, aber die waren Teil der Lernkurve des Events."

Das Rennen in Las Vegas, das als Lückenfüller für eine dreimonatige Pause im Kalender 2016/2017 herhalten musste, lief nicht problemlos über die Bühne. Lucas di Grassi, Mitch Evans und Jerome d'Ambrosio mussten sich nach Defekten etwa mit der Zuschauerrolle begnügen, zudem war beim finnischen Profi-Gamer Olli Pahkala etwas mit dem Fanboost nicht in Ordnung: Er fuhr zwar als Erster über die Ziellinie, wurde aber auf Rang drei strafversetzt.


Formel E in Las Vegas

Deswegen möchte sich Formel-E-Boss Agag aber nicht vom Weg abbringen lassen: "Wer nie neue Dinge probiert, wird nicht nach vorne kommen", lächelt er. "Wir haben viele Dinge gelernt, die jetzt die Basis für unsere zukünftige eSports-Strategie sein werden." Ein weiteres eRace will er daher nicht ausschließen, sagt aber, dass es womöglich besser wäre, erst einmal kleinere Events auszutragen, als noch einmal eine Veranstaltung wie Las Vegas. "Wir werden alles analysieren und dann die beste Strategie auswählen", so Agag.

Einen Fakt fand der Spanier am vergangenen Wochenende aber noch interessant: Zwar waren in den USA vor allem die Simracer tonangebend, doch wenn ein echter Formel-E-Pilot nach vorne dringen konnte, dann waren es vor allem die Youngster. Felix Rosenqvist (25) wurde Zweiter und war der einzige wirklich konkurrenzfähige Profirennfahrer. "Das ist bemerkenswert", lobt Agag den Finnen.


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"Es war interessant zu sehen, dass mit sinkendem Alter der Formel-E-Piloten die Fähigkeiten steigen", betont er weiter. "Nick Heidfeld (39 Jahre alt; Anm. d. Red.) ist zu mir gekommen und hat gemeint: 'Man, das ist so schwierig!' Also gibt es definitiv einen Zusammenhang zwischen Alter und Fähigkeiten bei Videospielen."