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  • 17.08.2017 14:22

  • von Roman Wittemeier

IndyCar testet Cockpitschutz im kommenden Winter

Auch in der IndyCar-Szene arbeiten die Verantwortlichen an der Verbesserung der Sicherheit: Autos sollen bald mit einer Schutzscheibe ausgestattet werden

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Cockpitschutz "Halo" beschreitet die Formel 1 ab der Saison 2018 Neuland. Der Schutzbügel am Cockpit soll die Piloten vor Einschlägen am Helm bewahren. Andere Serien ziehen nach. Auch in der Formel 2 (ehemals GP2) wird voraussichtlich schon bald ein solches System eingeführt, in den USA wählt man einen anderen Weg. In der IndyCar-Serie orientiert man sich an der Schutzscheibe, die bei Testfahrten in der Formel 1 durchgefallen war. Erste Erprobungen sind für den Winter geplant.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

In der Formel 1 ist die Lösung mit einer Schutzscheibe letztlich durchgefallen Zoom

"Wir haben aber noch einige Hürden zu meistern, bis wir den 'Aeroscreen' tatsächlich an den Autos installieren können", wird IndyCar-Aerodynamikchef Tino Belli von 'racer.com' zitiert. Man arbeitet derzeit an einem Prototypen, der im Winter bei Testfahrten erstmals zum Einsatz kommen soll. "Es wird gerade gefertigt. Wir haben es so konzipiert, dass es zur 2018er-Aero passt und neben seiner guten Wirkungsweise auch noch wirklich ästhetisch ist."

"Ich finde, unsere Schutzscheibe sind gut aus. Besser als jene von Red Bull in der Formel 1", so Belli voller Stolz. "Das, was Ferrari in Silverstone getestet hat, sah zwar auch nicht schlecht aus, war aber insgesamt zu flach. Das stört die Sicht des Fahrers dann umso mehr", so der IndyCar-Verantwortliche. Sebastian Vettel hatte nach seinen Proberunden in Großbritannien über Schwindel geklagt. Er habe wegen "Shield" geradezu geschielt, so der Deutsche.

"Wir haben viel Arbeit im Simulator von Dallara erledigt, um diesen Effekt, also diese Sichtstörung, möglichst gut zu eliminieren", berichtet Belli. In der Theorie soll der Cockpitschutz keinerlei Auswirkungen auf die Sicht des Fahrers haben. "Wir müssen es aber noch umfangreich auf der Strecke testen", mahnt IndyCar-Rennleiter Jay Frye. "Es werden bestimmt noch Dinge auftreten, an die wir bisher nicht gedacht haben. Es kann gut sein, dass aufgrund veränderter Druckverhältnisse der Helm nach vorn gezogen wird."