Moto2-Rennen Argentinien 2023: Tony Arbolino nach Sieg neuer WM-Leader

Tony Arbolino erobert in Argentinien den Sieg und die WM-Führung - Alonso Lopez und Jake Dixon fahren aufs Podest - Pedro Acosta wird nur Zwölfter

(Motorsport-Total.com) - Doppelter Erfolg für Tony Arbolino: In Argentinien setzte sich der Kalex-Pilot aus dem Marc-VDS-Team nicht nur gegen Boscoscuro-Konkurrent Alonso Lopez durch, der lange führte. Mit dem Sieg schob sich Arbolino auch an die Spitze der WM.

Titel-Bild zur News: Tony Arbolino, Alonso Lopez

Tony Arbolino siegt in Argentinien und schnappt sich die WM-Führung Zoom

Lopez sicherte sich nach der Poleposition am Samstag im Rennen Platz zwei. Aspar-Pilot Jake Dixon, seit gestern stolzer Papa, komplettierte das Podium als Dritter.

"Ich freue mich riesig", strahlte Arbolino im Parc Ferme. "Vor den Anreise nach Argentinien hatte ich mir vorgenommen, den Rückstand auf die WM-Spitze zu verkürzen. Das hat sehr gut funktioniert. Vielen Dank an mein Team. Ich grüße auch meine Familie zu Hause und glaube, dass auch sie richtig glücklich ist."

Lopez gab zu: "Mein Start war richtig schlecht. Ich dachte erst, ich hätte den Speedlimiter für die Boxengasse aktiviert. Dem war aber nicht so. Als ich dann wieder aufgeschaut habe, war die Ampel schon aus und ich habe viele Plätze verloren."

"Dann lief es eigentlich ganz gut. Mein Gefühl auf dem Bike war gut. Auf der Bremse hatte ich aber ein paar Probleme. Tony konnte ich am Schluss nicht halten, aber angesichts der Umstände ist es trotzdem ein gutes Ergebnis für mich."

Dixon hatte nach der Geburt seiner Tochter emotionale Stunden hinter sich und dachte bei seinem Podesterfolg direkt an die Familie: "Lieben Gruß an Sarah zu Hause. Ich hoffe, dass ich zügig heim komme." Im Rennen hatte der Brite mit dem Visier zu kämpfen. "Ab acht Runden vor Schluss konnte ich nicht mehr richtig sehen."

"Deshalb habe ich das Visier einen Spalt geöffnet. Alles in allem war es ein echt schwieriges Rennen. Dass am Ende ein Podiumsplatz herausgekommen ist, ist wirklich gut."

Verkürztes Rennen auf nasser Strecke

Eigentlich war das Rennen über 21 Runden angesetzt, wurde aber wegen des Wetters auf 14 Runden verkürzt. Dafür bekamen die Fahrer vorab mehr Zeit für Besichtigungsrunden, da sie in den Trainings nicht auf nasser Strecke gefahren waren.

Ai Ogura, Vizeweltmeister des Vorjahres, erklärte vor dem Rennstart seinen Rückzug. Angesichts der widrigen Bedingungen wolle man kein Risiko eingehen, hieß es aus dem Honda-Asia-Team. Der Japaner laboriert immer noch an einer Verletzung im linken Handgelenk und hatte schon den Saisonauftakt verpasst.

Polesetter Lopez kam am Start nicht gut weg und fiel zurück. Aron Canet übernahm die Führung, wurde aber nach wenigen Kurven von Dixon ausbeschleunigt. Portimao-Sieger Pedro Acosta erlebte eine katastrophale erste Runde und rutschte auf Platz 18 ab.

Lopez konnte sich von seinem schlechten Start schnell erholen und kassierte im Verlauf der zweiten Runde sowohl Canet als auch Dixon, um die Führung zu übernehmen. Canet wurde wegen eines Frühstarts derweil mit einer doppelten Long-Lap belegt.

Doch er machte das Beste daraus, reihte sich nach beiden Strafen zunächst auf Platz sieben ein, überholte aber gleich wieder zwei Fahrer und war damit schon wieder Fünfter.

Vorne bestimmte Lopez das Tempo und fuhr bereits eine kleine Lücke auf. Dahinter fand Arbolino in seinen Rhythmus und ging an Dixon vorbei, um die Verfolgung aufzunehmen. Rookie Darryn Binder, im Regen immer ein Kandidat, lag auf Platz vier, hatte aber schon Rückstand und wurde schließlich von Canet überholt.

Lopez macht Fehler, Arbolino profitiert

In Runde sechs rückte die Spitze nach einem Fehler von Lopez wieder etwas enger zusammen. Der Boscoscuro-Pilot konnte seine Führung aber vorerst behaupten. Doch Arbolino machte weiter Druck. Bei noch drei zu fahrenden Runden profitierte er von einem erneuten Fehler seitens Lopez und ging in Kurve 5 vorbei.

Einmal in Führung legte Arbolino gleich ein paar Zehntel zwischen sich und Lopez. Dieser kam nicht mehr heran, hielt sich aber vor Dixon auf dem zweiten Platz. Canet hatte nach seiner Strafe keine Chance mehr aufs Podium und wurde Vierter.

Binder verlor den fünften Platz in der Schlussphase noch an Rookie-Kollege Sergio Garcia, der eine starke Aufholjagd zeigte. Nach einem Sturz am Samstag hatte er sich nur als 24. qualifiziert und zudem noch eine Long-Lap-Penalty erhalten. Das hielt ihn aber nicht davon ab, am Ende noch in die Top 5 zu fahren.

Hinter Binder reihten sich in der zweiten Hälfte der Top 10 Filip Salac, Somkiat Chantra, Albert Arenas und Sam Lowes ein. Chantra verlor nach dem Zieleinlauf eine Position an Salac, weil er auf der letzten Runde die Tracklimits missachtet hatte.

Für Acosta endete das Rennen nach seinem Horrorstart immerhin noch in den Punkten. Der Ajo-Pilot kam als Zwölfter ins Ziel. In der WM ist er Dritter hinter Arbolino und Canet.

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