Traditionsrennstall verlässt die Motorrad-WM: Sito Pons verkauft sein Moto2-Team

Der zweimalige Weltmeister Sito Pons verkauft sein Moto2-Team und zieht sich aus der Motorrad-WM zurück - Pons-Racing zählte in der Königsklasse zu den Topteams

(Motorsport-Total.com) - Ein Traditionsrennstall wird Ende 2023 die Motorrad-Weltmeisterschaft verlassen. Sito Pons verkauft seinen Platz in der Moto2. Laut einem Bericht der spanischen Marca übernimmt das Team MT MSi von Teo Martin die beiden Startplätze. Dieser Rennstall ist in der Moto3 vertreten und sucht schon länger die Möglichkeit, das Engagement auf die mittlere Klasse auszuweiten.

Titel-Bild zur News: Aron Canet

Pons-Racing zählt zu den erfolgreichsten Teams in der Weltmeisterschaft Zoom

Sito Pons zählte Ende der 1980er-Jahre zu den Spitzenfahrern in der Zweitaktklasse bis 250 Kubikzentimetern Hubraum. 1986 wurde er Vizeweltmeister und im Jahr darauf WM-Dritter. Anschließend gewann Pons mit Honda 1988 und 1989 zwei Weltmeistertitel.

In der 250er-Klasse gewann er insgesamt 15 Rennen. 1990 und 1991 trat Pons in der 500er-Klasse an. Nach seinem Karriereende gründete er Pons-Racing. Sein erster Fahrer in der Königsklasse war Alex Criville. 1992 gewann Criville in Assen als erster Spanier ein Rennen der 500er-Klasse.

Pons-Racing etablierte sich in der Königsklasse. Fahrer wie Alberto Puig, Carlos Checa, John Kocinski, Alex Barros und Loris Capirossi gingen für ihn an den Start. Pons hatte enge Verbindungen zu Honda und galt neben Gresini als eines der besten Satellitenteams.

2003 und 2004 fuhr Max Biaggi nach seine Zeit bei Yamaha für Pons-Honda. Ende 2005 zog sich Hauptsponsor Camel zurück. Pons musste sich aus finanziellen Gründen aus der MotoGP zurückziehen. In der Königsklasse gewann der Rennstall insgesamt 16 Rennen.

Capirossi wurde einmal WM-Dritter (2001) und Biaggi zweimal (2003 und 2004). 2009 kehrte das Team in die 250er-Klasse zurück. Auf Anhieb wurde Pons-Racing mit Hector Barbera Vizeweltmeister.

Sito Pons

Als Fahrer wurde Sito Pons zweimal 250er-Weltmeister Zoom

Seit 2010 ist Pons in der damals neu geformten Moto2-Klasse am Start. Er war der erste Rennstall, der auf das Chassis von Kalex setzte. In der Folge zählte Pons zu den Topteams. Pol Espargaro wurde 2012 Vizeweltmeister und 2013 Weltmeister.

Maverick Vinales beendete 2014 als WM-Dritter. Anschließend wurde Alex Rins 2015 Vizeweltmeister und 2016 WM-Dritter. Zum bisher letzten Mal gewann Pons im Jahr 2019 mit Lorenzo Baldassarri und Augusto Fernandez Rennen in der Moto2-Klasse.

Pons ist mit Erfolg auch seit 2019 in der MotoE aktiv. Jordi Torres gewann in den Jahren 2020 und 2021 den Weltcup. Ob das Engagement in der Elektrorennserie fortgesetzt wird, ist derzeit noch offen.

Neben der Motorrad-WM war Pons-Racing auch im Automobilrennsport aktiv. Er stieg 2004 in die damalige World Series by Nissan ein und wurde mit Heikki Kovalainen auf Anhieb Meister. Ende 2015 wurde diese Serie (Formel-Renault 3.5) eingestellt.