Moto3 Brünn: WM-Leader Joan Mir feiert sechsten Saisonsieg

Auch beim Großen Preis von Tschechien hat Joan Mir die Nase vorn, Romano Fenati und Aron Canet komplettieren das Honda-Podium - Philipp Öttl auf Platz 13

(Motorsport-Total.com) - WM-Leader Joan Mir (Honda) setzt seine bestechende Form auch im ersten Moto3-Rennen nach der Sommerpause fort und holt sich beim Großen Preis von Tschechien seinen sechsten Sieg der Saison. Dahinter sichern sich Romano Fenati und Aron Canet (beide Honda) die Plätze zwei und drei und machen das reine Honda-Podium damit perfekt. In der WM baut Mir seine Führung gegenüber Fenati damit aus. Canet kann Punkte gutmachen.

Titel-Bild zur News: Joan Mir

Sieg in Brünn: Joan Mir darf in dieser Saison bereits zum sechsten Mal jubeln Zoom

Mir hatte sich bei nassen Bedingungen lange Zeit auf Rang drei gehalten und beobachtete den Zweikampf von Bo Bendsneyder und Juanfran Guevara (beide KTM) an der Spitze zunächst aus sicherer Distanz. Im letzten Renndrittel pirschte er sich gemeinsam mit Romano Fenati dann an das Duo heran. Schließlich lief es auf ein Duell zwischen Mir und Fenati hinaus, dass der Spanier einmal mehr für sich entscheiden konnte.

"Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel", sagt Mir nach seinem Triumph in Brünn. "Ich habe das gesamte Wochenende hart gearbeitet, um diesen Sieg Angel Nieto und seiner Familie widmen zu können. Das ist sehr speziell für mich." Die spanische Motorrad-Legende war am Donnerstag an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben. Noch vor dem Rennen hatten die Piloten Nieto bei einer Schweigeminute auf dem Grid gedacht.

Joan Mir: "Dieser Sieg bedeutet mir wirklich viel"

Zum Rennen erklärt Mir: "Der Tag war wirklich schwierig aufgrund der Bedingungen. Zuerst war es nass, dann trocken. Der Regenreifen war schwierig zu verstehen. Dennoch bin ich sehr glücklich. Dieser Sieg bedeutet mir wirklich viel, auch weil ich auf dem Regenreifen nie so stark war. Es ist wirklich toll." WM-Verfolger Fenati kam dem Spanier auf den letzten zwei Runden noch einmal gefährlich nahe, für einen Sieg reichte es jedoch nicht.

"Ich war wirklich nervös auf der letzten Runde, weil die Bedingungen sehr gemischt waren", erklärt der Zweitplatzierte. "Mein Ziel war es, heute zu pushen, aber ich hätte zu viel Risiko eingehen müssen. In der letzten Kurve habe ich noch versucht, früher das Gas zu öffnen, bin aber mit dem Hinterrad gerutscht. Der zweite Platz ist sehr gut. Hier war ich noch nie auf dem Podium. Jetzt kommt Österreich, wo ich noch nie gefahren bin. Mal sehen, wie es dort laufen wird."

Die Aufholjagd des Rennens lieferte Canet, der sich in der zweiten Rennhälfte von den hinteren Punkterängen in die direkte Verfolgergruppe vorkämpfte und Bendsneyder sowie Guevara den letzten Podestplatz schließlich wegschnappte. Die KTM-Piloten kamen als Vierter und Fünfter ins Ziel. "Ich bin sehr glücklich, weil ich vom 17. Platz gestartet bin", resümiert Canet seine beeindruckende Flucht nach vorn.


Fotos: Moto3 in Brünn


Wildcard-Fahrer Tim Georgi zeigt starke Pace

Anfangs tat sich der Spanier noch schwer: "Von Beginn an war der Grip am Hinterreifen wirklich schlecht. Nach vier Runden dachte ich mir aber, dass ich pushen könnte. Ich konnte mich nach vorne arbeiten und der Grip wurde immer besser. Dann bin ich auf die zweite Gruppe rangefahren, obwohl ich drei Sekunden hinten war." Den Anschluss an das Führungsduo fand der Honda-Pilot dann aber nicht mehr.

Romano Fenati, Joan Mir, Aron Canet

Romano Fenati, Joan Mir, Aron Canet (von links) teilen sich in Brünn das Podest Zoom

"Ich dahcte noch, dass ich die erste Gruppe erwischen könnte. Aber Mir und Romano haben ihren Rhythmus noch einmal gesteigert. Ich konnte da nicht mehr mit. Nach diesem schwierigen Wochenende fühlt sich der dritte Platz wie ein Sieg an", sagt Canet. Hinter ihm, Bendsneyder und Guevara komplettierten John McPhee (Honda), Marcos Ramirez (KTM), Tatsuki Suzuki, Adam Norrodin und Nakarin Atiratphuvapat (alle Honda) die Top 10.

Philipp Öttl (KTM), der sich über weite Teile des Rennens in der Verfolgergruppe und damit in den Top 10 hatten halten können, fiel gegen Ende auf zunehmend abtrocknender Strecke zurück. Die Ziellinie überquerte der Deutsche als 13. und sicherte sich damit immerhin noch drei WM-Punkte. Zwischenzeitlich hatte er mit Wildcard-Fahrer und Landsmann Tim Georgi (KTM) um Positionen gekämpft. Der 17-Jährige zeigte im Nassen eine starke Pace.

Rossis Moto2-Team landet außerhalb der Top 10

So fuhr Georgi bis auf Platz acht vor und schickte sich an, die Verfolgergruppe aufzumischen. Die große Sensation blieb jedoch aus. Der KTM-Pilot verschoss sein Pulver zu früh und fiel auf Rang 18 zurück. "Ich bin nicht ganz zufrieden, aber ich denke, ich habe das Beste daraus gemacht. Auf abtrocknender Strecke waren es die schwierigsten Bedingungen, die man haben kann. Top 20 am Ende ist okay, der 18. Platz geht in Ordnung", zieht Georgi ein Fazit.

Tim Georgi

Wildcard-Fahrer Tim Georgi zeigte in Brünn vor allem auf nasser Strecke auf Zoom

Ein Rennen zum Vergessen erlebte Nicolo Bulega aus dem Sky-Racing-Team von Valentino Rossi. Der Italiener war als Fünfter gestartet, verlor aber schon am Start viele Plätze und wurde letztlich nur 23. Teamkollege Andrea Migno holte auf dem elften Rang zumindest ein paar Pünktchen. Bester Mahindra-Pilot wurde Lorenzo Dalla Porta auf 19 vor Lokalmatador Jakub Kornfeil auf der 20. Position.