Moto3 Misano: Fenati siegt im Regen - Öttl starker Vierter

In einem sturzreichen Regenrennen fährt Romano Fenati einen souveränen Misano-Sieg ein - WM-Leader Joan Mir auf dem Podest - Philipp Öttl als Vierter im Ziel

(Motorsport-Total.com) - Souveräner Sieg beim Heimrennen: Romano Fenati gewinnt den Großen Preis von San Marino und sichert sich damit seinen zweiten Saisonsieg nach Austin. Auf regennasser Strecke behielt der Honda-Pilot von Beginn an die Nerven, übernahm schnell die Spitze und gab diese bis zum Zielstrich nicht mehr ab. Dahinter kam es im Feld zu zahlreiche Stürzen, auch in der Verfolgergruppe. Am Ende schafften es WM-Leader Joan Mir und Fabio DiGiannantonio auf das Podest.

Titel-Bild zur News: Romano Fenati

Romano Fenati feiert vor heimischen Fans in Misano seinen zweiten Saisonsieg Zoom

"Die Wetterbedingung war sehr schwierig", betont Rennsieger Fenati. "Das Wasser auf der Strecke gestaltete sich in jeder Runde unterschiedlich. Am Start war zu viel Wasser auf der Strecke, zu Rennmitte war es besser, aber jetzt hat es wieder stärker zu regnen begonnen. Ich bin sehr glücklich, weil ich bei solchen Bedingungen nicht perfekt bin. Ich bevorzuge eine trockene Strecke. Dennoch war ich sehr stark. Ich habe einfach versucht, am Start zu pushen."

Dort setzte sich zunächst Jorge Martin (Honda) durch, der nach zahlreichen verhängten Grid-Strafen die Pole-Position geerbt hatte. Der Spanier, zuletzt zweimal Dritter, musste die Führung nach einem Fehler zwar an Fenati abgeben, hielt sich aber lange auf den weiteren Podestplätzen, bis er 14 Runden vor Rennende in der Anfahrt zu Kurve eins auf der Bremse ins Aus schlitterte und seine Ambitionen auf ein Podium aufgeben musste.

WM-Leader Mir: "Die Strecke war sehr rutschig"

Auch Fenati-Verfolger Mir hatte die ein oder andere Schrecksekunde, blieb aber sitzen und rettete Rang zwei ins Ziel. Gegen den Rennsieger, der mit satten 28 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie fuhr, hatte der WM-Leader in Misano aber keinerlei Chance. "Das war ein verrücktes Rennen", resümiert Mir die 23 Runden. "Die Strecke war sehr rutschig. Ich wusste nicht, wie ich fahren sollte. Dennoch bin ich sehr glücklich, wie ich das Rennen unter Kontrolle halten konnte."

Aufgrund der schwierigen Bedingungen kam es im Fahrerfeld zu zahlreichen Stürzen. Von 33 Piloten schafften es nur 16 in die Wertung. Den letzten Sturz erlebte Aron Canet (Honda), der drei Runden vor Schluss im Kampf um Platz drei ausschied. Stattdessen sicherte sich DiGiannantonio den letzten Podestrang und machte die Honda-Dominanz auf dem Podium komplett. Auch er hatte mit dem Regen in Misano zu kämpfen.

"Das war ein schwieriges Rennen, weil der Grip sehr schlecht war. Es gab viele Möglichkeiten, einen Fehler zu machen. Ich blieb aber ruhig. Mir unterlief nur ein Fehler zu Beginn. Danach sagte ich mir, ich muss ruhig bleiben und einfach mein Rennen fahren", freut sich der Italiener. "Ich habe viele Stürze gesehen, auch Aron hat einen Fehler gemacht hinter mir. In diesem Moment musste ich fast weinen. Das ist wunderschön, hier in Italien auf dem Podium zu stehen. Einfach toll!"


Fotos: Moto3 in Misano


Beste KTM: Philipp Öttl erneut in den Top 5

Der Deutsche Philipp Öttl, der zeitweise mit Canet und DiGiannantonio gekämpft hatte, schloss den Großen Preis von San Marino auf Platz vier als bester KTM-Pilot vor Markenkollege Nicolo Bulega (5.) ab. "Ich war von Anfang eigentlich gut dabei, hatte dann ein bisschen Abstand und habe einfach versucht, die Punkte heimzubringen. Das war nicht einfach. Es war vor allem am Ende so schmierig - wirklich eines der schlimmsten Rennen, das ich je gehabt habe", so Öttl.

Bo Bendsneyder (KTM) und Jakub Kornfeil (Peugeot) bewiesen auf den Positionen sechs und sieben, dass es sich lohnte, das Rennen nach einem Sturz wiederaufzunehmen. Beide waren gecrasht, konnten aber weiterfahren und schafften es noch in die Top 10. Unter die besten Zehn fuhren außerdem Albert Arenas (Mahindra, 8.), Andrea Migno (KTM, 9.) und Jaume Masia (KTM, 10.), die von den vielen Stürzen der anderen profitierten.

Den letzten Punkt holte Lorenzo Dalla Porta für Mahindra. Patrick Pulkkinen schob seine Peugeot-Maschine noch über die Ziellinie, verpasste als 16. und Letzter jedoch seinen ersten WM-Punkt. In der Weltmeisterschaft führt Mir (246) weiterhin souverän mit 61 Punkten Vorsprung auf Verfolger Fenati, der sich Platz zwei zurückholt. Canet (162) und Martin (121) bleiben ohne Verbesserung Dritter und Vierter. DiGiannantonio (117) macht auf Rang fünf Punkte gut.