Alberto Puig über die Hürden bei der Talentsuche

Der Entdecker von Casey Stoner und Dani Pedrosa widmet sich weiterhin der Talentförderung: Doch wie erkennt man, ob ein junger Fahrer wirklich talentiert ist?

(Motorsport-Total.com) - Ex-Racer Alberto Puig beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Suche nach jungen Talenten. Nach dem abrupten Ende der eigenen Karriere im Alter von 30 Jahren entwickelte sich Puig zu einem der erfolgreichsten Talentscouts im MotoGP-Fahrerlager. Er brachte mit Casey Stoner, Dani Pedrosa und Toni Elias drei spätere Weltmeister in die Motorrad-WM und sucht nach wie vor nach jungen Rohdiamanten.

Titel-Bild zur News: Alberto Puig

Ex-Grand-Prix-Pilot Alberto Puig hat ein gutes Auge für junge Talente Zoom

Doch wie entdeckt man ein junges Talent? Aktuell gibt es mit dem Rookies-Cup, der Spanischen Meisterschaft, der Italienischen Meisterschaft, dem Asia-Talent-Cup oder auch dem British-Talent-Cup zahlreiche Nachwuchsklassen, die man im Auge behalten sollte. Unterschiede beim Material oder dem jeweiligen Umfeld müssen in die Beurteilung mit einbezogen werden. Es reicht also nicht, sich einfach nur die Ergebnislisten anzuschauen.

Puig erkannte zeitig, wozu Stoner, Pedrosa und Elias in der Lage sind. Stoner gewann 2007 und 2011 die MotoGP. Doch Puig wusste bereits 2001, dass der Australier über reichlich Talent verfügt. Damals fuhr Stoner in der Britischen Meisterschaft. Puig holte ihn in die Spanische Meisterschaft. Es folgte der Aufstieg in die Weltmeisterschaft. Pedrosa gelang dank Puig bereits in der Saison 2001 der Wechsel in die WM. Bereits im dritten Jahr sicherte sich der Spanier die Meisterschaft. Es folgten zwei WM-Titel in der 250er-Klasse.

Daniel Pedrosa Casey Stoner

Casey Stoner und Dani Pedrosa haben Alberto Puig viel zu verdanken Zoom

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, hilft bei der Talentsuche enorm. "Ich denke, das notwendige Glück ist ein sehr wichtiger Faktor. Es ist ziemlich schwierig, alles exakt einzuschätzen. Man rätselt ein bisschen und versucht, es zu verstehen. Dann schaut man sich den Fahrer auf der Strecke an", erklärt Puig im Gespräch mit 'redbull.com'.

"Es ist schwierig und ich hoffe, immer ein bisschen Glück mit meinen Entscheidungen zu haben, doch man sammelt Erfahrungen und versucht, die Situation zu verstehen. Es ist aber nie einfach. Wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dann hat man bessere Chancen, die richtigen Entscheidungen zu treffen", stellt der ehemalige Grand-Prix-Pilot klar.