Lin Jarvis über neuen Quartararo-Vertrag: "Investition in seine eigene Zukunft"

Für Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis ist Fabio Quartararos Vertragsverlängerung bis Ende der MotoGP-Saison 2026 vor allem ein Vertrauensbeweis in die Marke

(Motorsport-Total.com) - Die vor wenigen Tagen per Vertragsverlängerung bis Ende 2026 bestätigte weitere Zusammenarbeit zwischen Fabio Quartararo und Yamaha in der Königsklasse der Motorrad-WM ist für beide Seiten ein wichtiger Vertrauensbeweis.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Lin Jarvis

Yamaha-Star Fabio Quartararo mit Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis Zoom

"Wir sind natürlich sehr glücklich über die Bekanntgabe der Unterschrift für zwei weitere Saisons", sagt Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis gegenüber MotoGP.com und spricht in diesem Zusammenhang von einem "extrem wichtigen" Schritt.

"Es ist wichtig, den Fahrer unter Vertrag zu haben, der seit Jahren unsere zentrale Stütze ist", so Jarvis über Quartararo. Im Namen von Yamaha erachtet es der aus Großbritannien stammende Rennleiter des japanischen Herstellers als sehr wichtig, dass man weiterhin auf die Dienste von Quartararo zählen darf. Jarvis selbst wird am Saisonende 2024 abtreten.

Wie wichtig es für Yamaha ist, dass Quartararo bleibt, das beschreibt Jarvis so: "Wir wissen, dass er ganz eindeutig der Fahrer ist, der aus den Möglichkeiten des [Yamaha-]Bikes das Maximum herausholen kann. Zum anderen sehe ich das aber auch als Vertrauensbeweis. Er kennt unsere Pläne und weiß, wo wir hin wollen."

Damit spricht der Noch-Yamaha-Rennleiter auf das an, was "El Diablo" selber zu seiner Vertragsverlängerung gesagt hat. In der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag in Austin nämlich begründete Quartararo sein Bekenntnis für zwei weitere Jahre mit "vertraulichen Dingen für die Zukunft".

Was er mit diesen Worten genau meinte, das ließ Quartararo offen, ließ aber anklingen: "Es gibt interessante Dinge, die noch streng vertraulich sind. Es geht um neue Leute. Das Projekt wird richtig groß."

Auch Jarvis, dessen Nachfolger aller Voraussicht nach Paolo Pavesio von Yamaha Europa wird, verrät über die Zukunft noch nicht alles. Er sagt: "Wir haben Pläne, auf die Siegerstraße zurückzukehren. Wir sind uns des Rückstands, den wir momentan auf mehrere Konkurrenten haben, vollkommen bewusst. Wir wissen, dass wir die Herangehensweise grundlegend ändern müssen. Und das betrifft nicht zuletzt auch die Leute."

"Was ich sagen kann", so Jarvis über Quartararo, "seine Entscheidung, bei uns zu bleiben, ist für uns ein Zeichen des Vertrauens, das er hat, um in der Farbe Blau in Zukunft wieder Rennen zu gewinnen".

In seinen bis jetzt schon mehr als fünf Jahren bei Yamaha (erst Petronas-Team, dann Werksteam) hat Quartararo laut Jarvis "die von uns gemachten Fehler erkannt, aber auch die von uns getätigten Investitionen erkannt".

Fabio Quartararo

Sachsenring 2022: Fabio Quartararos bislang letzter Sieg liegt fast zwei Jahre zurück Zoom

Dass sich der MotoGP-Weltmeister von 2021 nun für zwei weitere Jahre bis Ende 2026 zu Yamaha bekannt hat, das ist in Jarvis' Augen "eine Investition, die er selber in seine eigene Zukunft getätigt hat. Er ist gerne ein Yamaha-Werkspilot".

In diesem Zusammenhang lässt Jarvis anklingen, dass sich Yamaha in nicht allzu ferner Zukunft zum neuen MotoGP-Reglement ab 2027 bekennen werde: "Wir stehen fest zu dieser Rennserie. Momentan werden gerade die Regeln für den Zeitraum 2027 bis 2031 finalisiert. Wir gehen davon aus, dass wir uns irgendwann in naher Zukunft auch zu dieser nächsten Ära bekennen werden."

"Der Beginn dieser Ära", so der Yamaha-Rennleiter weiter, "liegt zum jetzigen Zeitpunkt aber noch drei Jahre in der Zukunft. Bis dahin gibt es noch viel zu tun, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg".

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