MotoGP-Rennen Motegi: Regen! Abbruch! Jorge Martin feiert den Sieg

Flag-to-Flag-Rennen in Japan - Abbruch nach halber Renndistanz - Jorge Martin gewinnt vor Francesco Bagnaia und Marc Marquez - Brad Binder gestürzt

(Motorsport-Total.com) - Start auf Slicks, Wechsel auf Regenreifen und Abbruch! Das Wetter spielte beim Grand Prix von Japan die entscheidende Rolle. Jorge Martin (Pramac-Ducati) gewann vor Francesco Bagnaia (Ducati) und verkürzte seinen Rückstand in der WM auf nur noch drei Punkte (WM-Wertung). Marc Marquez (Honda) stand als Dritter auf dem Podest (Rennergebnis).

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin gewann in Japan nach dem Sprint auch den Grand Prix Zoom

"Ich muss sagen, die Rennleitung hat einen guten Job gemacht, indem sie das Rennen zum richtigen Zeitpunkt abgebrochen hat", findet Marquez. "Es stand einfach zu viel Wasser auf der Strecke und die Lichtverhältnisse waren auch nicht gut."

Fünf Minuten vor dem Start fielen die ersten Regentropfen. Auf den Tribünen zogen sich die rund 40.000 Fans ihre Regenjacken an. Alle Fahrer standen mit Slicks in der Startaufstellung. Die Rennleitung gab den Grand Prix über 24 Runden zur geplanten Startzeit frei.

Martin gewann von der Poleposition den Holeshot vor Jack Miller (KTM) und Bagnaia. In Kurve 1 kam es im Mittelfeld zu einer engen Situation. Johann Zarco (Pramac-Ducati) und Maverick Vinales (Aprilia) kamen von der Strecke ab. Im Kiesbett kippte Vinales um.

Schon in der ersten Runde wurde den Fahrern mit der weißen Flagge signalisiert, dass sie den Flag-to-Flag-Wechsel auf das zweite Motorrad mit Regenreifen jederzeit machen konnten. Am Ende der ersten Runde fuhren fast alle Fahrer an die Box.

Michele Pirro (Ducati), Fabio Quartataro (Yamaha), Stefan Bradl (LCR-Honda), Franco Morbidelli und Cal Crutchlow (beide Yamaha) blieben mit Slicks auf der Strecke und führten das Rennen nach der ersten Runde an.

Aus der Boxengasse kam Martin als Erster heraus. Hinter ihm folgten Aleix Espargaro (Aprilia) und Marquez. Am Ende der zweiten Runde fuhren Quartararo und Crutchlow an die Box, während Pirro, Bradl und Morbidelli weiter auf der Strecke blieben.

In Runde drei verbremste sich Martin in Kurve drei und verlor einige Positionen. Bradl bog am Ende der dritten Runde an die Box. Pirro blieb draußen. In der Gruppe mit Regenreifen duellierten sich Aleix Espargaro und Marquez um "die Führung".

Am Ende von Runde vier gab auch Pirro seinen Poker auf und wechselte auf seine zweite Ducati. Der Regen wurde stärker. Das Feld hatte sich sortiert. Aleix Espargaro führte vor Marquez, Bagnaia, Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) und Martin. Die WM-Anwärter kamen nach vorne.

Nach fünf Runden waren Bagnaia und Martin schon auf den Plätzen zwei und drei. Auch Bezzechi arbeitete sich durch das Feld und übernahm Platz vier. Am Ende der sechsten Runde schnappte sich Martin die Führung von Aleix Espargaro und zog vorne weg.

Bagnaia reagierte, überholte die Aprilia ebenfalls und nahm die Verfolgung von Martin auf. Beide setzten sich an der Spitze des Feldes etwas ab. Bezzecchi war Dritter, dicht gefolgt von Miguel Oliveira (RNF-Aprilia) und Marquez. Der Regen wurde zunehmend stärker.

Martin vergrößerte seinen Vorsprung auf eineinhalb Sekunden. Bagnaia wurde von Bezzecchi und Marquez eingeholt. In Runde 12 fuhr der Honda-Fahrer an "Bez" vorbei und war Dritter. Marquez schloss auch rasch zu Bagnaia auf.

Am Ende der 13. Runde brach die Rennleitung ab. Auch Bagnaia und Marquez hoben auf der Zielgeraden die Hand, um zu signalisieren, dass mittlerweile zu viel Wasser auf der Strecke stand und die Gefahr von Aquaplaning immer höher wurde.

Neustartversuch wird abgebrochen

Nach einer Unterbrechung von rund 20 Minuten wurde die Boxengasse für die schnelle Neustart-Prozedur geöffnet. In der ersten Reihe nahmen Martin, Bagnaia und Marquez Aufstellung. 19 Fahrer waren beim Neustart dabei. Zwölf Runden waren noch ausständig.

Aber in der Aufwärmrunde hoben einige Fahrer die Arme, weil durch das viele Wasser in der Gischt die Sicht problematisch war. Die Rennleitung entschied sich zum endgültigen Abbruch. Die Fahrer bogen in die Boxengasse ab.

Martin gewann damit vor Bagnaia und Marquez. Da die Hälfte der Renndistanz absolviert war, wurden volle WM-Punkte vergeben. Somit verkürzte Martin seinen Rückstand in der WM auf nur noch drei WM-Punkte.

"Weil ich am Hinterrad richtig guten Grip hatte", berichtet Martin, "konnte ich einen nach dem anderen überholen und habe gewonnen. Das ist eigentlich unglaublich! Am Schluss war es zu gefährlich, um das Rennen fortsetzen zu können."

Bagnaia nimmt die knappe Niederlage gelassen: "Ich freue mich, denn zum ersten Mal stehe ich im Regen auf dem Podium. Leider waren die Bedingungen zu riskant, um weiter Rennen fahren zu können. Es stimmt schon, dass ich die Chance auf den Sieg hatte, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden."

Bezzecchi wurde Vierter, gefolgt von Aleix Espargaro, Miller, Augusto Fernandez (Tech3-GasGas), Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati) und Quartararo. Bradl sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Brad Binder (KTM) war bereits in der Anfangsphase durch Sturz vor Kurve 3 ausgeschieden.

Der nächste Grand Prix findet am 15. Oktober in Indonesien statt.