MotoGP-Rennen Sepang: Bastianini gewinnt vor Alex Marquez und Bagnaia

Voller Ducati-Erfolg in Malaysia: Enea Bastianini meldet sich mit Sieg im Spitzenfeld zurück - Francesco Bagnaia baut WM-Vorsprung auf Jorge Martin wieder aus

(Motorsport-Total.com) - In einer von Verletzungen und Schwierigkeiten geprägten MotoGP-Saison 2023 hat sich Enea Bastianini beim Grand Prix von Malaysia eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Ducati-Werksfahrer eroberte beim Start die Führung und gab sie nicht mehr ab. Bastianini feierte in Sepang seinen ersten Sieg seit Aragon im Vorjahr.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini

Der Sieg ist für Enea Bastianini der erste Podestplatz seit Sepang im Vorjahr Zoom

"Ich bin sehr müde, denn ich habe heute alles gegeben, 100 Prozent! Aber im Kopf und im Herzen bin ich komplett glücklich. Dieser Sieg nach einer so langen Zeit ohne einen Podiumsplatz ist großartig", freut sich Bastianini. "Nur ich selber und ein paar Freunde, meine Freundin und meine Familie wussten, was ich hier zu tun hatte. Vielen Dank an alle. Es ist fantastisch!"

Für das Rennen über 20 Runden hatten sich alle Fahrer so wie im Sprint vorne und hinten für Medium-Reifen entschieden. Beim Start bremste sich Jorge Martin (Pramac-Ducati) als Führender in die erste Kurve, aber er wurde zu weit nach außen getragen.

Bastianini übernahm vor Alex Marquez (Gresini-Ducati), seinem Teamkollegen Bagnaia, Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) und Martin die Führung. Einen guten Start hatte auch Fabio Quartararo (Yamaha), der sich nach den ersten Kurven als Fünfter einsortierte.

Keine gute erste Runde hatte Brad Binder (KTM), der auf Platz elf zurückfiel. In der Anfangsphase setzten sich Bastianini und Alex Marquez um eine knappe Sekunde vom WM-Duo Bagnaia und Martin ab. In Runde 3 attackierte Martin erstmals Bagnaia. Es entbrannte ein enges Duell.

Aber da Martin keinen Weg an Bagnaia vorbei fand, musste er etwas abreißen lassen, um seinen Vorderreifen zu kühlen. Auch zwischen Bastianini und Alex Marquez an der Spitze ging eine kleine Lücke auf. Zwischen den Top 4 entwickelte sich ein statisches Rennen, da sie die Reifen managten.

Jorge Martin muss abreißen lassen

Bei Rennhalbzeit konnte Martin nicht mehr das Tempo von Bagnaia halten. Er fiel über zwei Sekunden hinter den Italiener zurück. Gleichzeitig hatte Bagnaia als Dritter die beiden Fahrer vor ihm in Reichweite und kam etwas näher.

Aber es blieben relativ konstante Abstände. Fünf Runden vor Rennende führte Bastianini eineinhalb Sekunden vor Alex Marquez. 1,7 Sekunden dahinter fuhr Bagnaia als Dritter. Martin hatte den Anschluss verloren und drehte alleine als Vierter seine Runden.

Daran änderte sich bis zum Schluss nichts mehr. "Ich habe alles versucht", atmet Alex Marquez durch. "Ich bin völlig fertig. Enea war heute aber einfach besser. Das müssen wir akzeptieren und müssen uns für die Zukunft verbessern. Unser aktuelles Niveau ist aber schon sehr hoch."

Als Dritter vergrößerte Bagnaia seinen WM-Vorsprung auf Martin, der Vierter wurde, auf 14 WM-Punkte (zur WM-Wertung). "Ich wollte die Lücke zu Alex und zu 'Bestia' schließen, aber ich hatte große Schwierigkeiten beim Bremsen", schildert der Weltmeister.

"Ich bin froh, dass es mir trotzdem gelungen ist, in der WM ein kleines Polster aufzubauen. Es war heute sehr einfach, Fehler zu machen. Das Vorderrad war kritisch. Mit der Leistung, die wir gezeigt haben, bin ich sehr zufrieden."

Eine gute Aufholjagd zeigte Quartararo. In der zweiten Rennhälfte überholte er Jack Miller (KTM) und anschließend auch Bezzecchi. Der Yamaha-Fahrer sah als Fünfter die Zielflagge. Bezzecchi wurde an seinem 25. Geburtstag Sechster.

Franco Morbidelli brachte die zweite Yamaha auf Platz sieben ins Ziel. Miller folgte als Achter. Die Top 10 komplettierten Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) und Luca Marini (VR46-Ducati). Als Elfter war Maverick Vinales die einzige Aprilia im Ziel (zum Rennergebnis).

Einige Fahrer scheiden durch Stürze aus

Aleix Espargaro ist in der neunten Runde in Kurve 9 gestürzt. Es war an den drei Tagen sein fünfter Crash. Für das RNF-Team war es ein Heimrennen zum Vergessen. Miguel Oliveira stürzte in Runde 5 und Raul Fernandez blieb in Runde 7 mit einem technischen Problem stehen.

Bester Honda-Fahrer war Marc Marquez als 13. Sein Teamkollege Joan Mir kam nur fünf Runden weit und schied durch Sturz aus. Addiert man die Stürze der beiden Honda-Werksfahrer, dann war es der 50. Crash der Saison, obwohl beide gar nicht alle Rennen bestritten haben.

Fünf der 23 Fahrer kamen nicht ins Ziel. Dazu zählte auch Binder. Der Südafrikaner war in der zwölften Runde in Kurve 12 gestürzt. Zu diesem Zeitpunkt war der zweite KTM-Fahrer in der Verfolgergruppe Neunter.

Am Ende des Feldes fuhren die beiden Fahrer aus der Superbike-WM. Iker Lecuona (LCR-Honda) behielt wie im Sprint die Oberhand vor Alvaro Bautista (Ducati). Sie belegten die Plätze 16 und 17. Letzter war Takaaki Nakagami (LCR-Honda), der nach einem Sturz in Kurve 9 weitergefahren ist.

Der nächste Grand Prix findet am kommenden Wochenende am 19. November in Katar statt.