MotoGP T1 Assen 2023: Quartararo fährt mit gebrochener Zehe, Marquez nur 21.

Trotz gebrochener Zehe ist Fabio Quartararo im Spitzenfeld dabei - Marc Marquez riskiert nichts und hat großen Rückstand - Bestzeit für Marco Bezzecchi

(Motorsport-Total.com) - Marco Bezzecchi startete mit der Bestzeit im ersten MotoGP-Training in das Wochenende auf dem legendären TT Circuit in Assen (Niederlande). Bei einem Qualifying-Versuch markierte der Italiener mit seiner VR46-Ducati 1:32.246 Minuten und war um drei Zehntelsekunden schneller als Aprilia-Werksfahrer Maverick Vinales (zum Ergebnis). Der Fokus lag am Vormittag aber auf den Boxen von Yamaha und Honda.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez hatte im ersten Training großen Rückstand Zoom

Das MotoGP-Lazarett ist um einen Namen länger geworden. Fabio Quartararo ist vor wenigen Tagen beim Lauftraining in Amsterdam gestürzt. Röntgenuntersuchungen im Medical Center in Assen haben einen Bruch der großen Zehe beim linken Fuß gezeigt.

Trotzdem stieg der Franzose im Vormittagstraining auf seine Yamaha. Schon in seinem ersten Versuch zeigte der Assen-Sieger von 2021 konkurrenzfähige Rundenzeiten. Nach dem ersten Training musste er sich einem weiteren Check der Ärzte unterziehen.

Auch Marc Marquez ist nach seinen fünf Stürzen auf dem Sachsenring körperlich angeschlagen und nicht komplett fit. Der Honda-Fahrer kündigte am Donnerstag an, dass er nicht alles riskieren will. Er begann das Training mit langsamen Rundenzeiten und nicht so explosiv wie sonst.

Vor wenigen Tagen hat Stefan Bradl in Misano getestet und vor allem an der Elektronik gearbeitet. In Assen testen auch die anderen Honda-Fahrer diese Einstellungen. Bradl vertritt in Assen Alex Rins, der am Vortag zum zweiten Mal am rechten Bein operiert worden ist.

Interessanterweise waren beide Motorräder des Deutschen mit dem HRC-Chassis aufgebaut. Marc Marquez und Takaaki Nakagami hatten je ein HRC-Chassis und ein Kalex-Chassis zur Verfügung. Sie führten Vergleichstests durch. Der verletzte Joan Mir wird von Iker Lecuona vertreten.

Die restlichen Teams evaluierten in erster Linie Feinheiten beim Set-up, um das optimale Gefühl für Assen zu finden. Das KTM-Duo Brad Binder und Jack Miller fuhr mit dem harten Vorderreifen. Auch Jorge Martin (Pramac-Ducati) probierte diese Variante. Hinten fuhren alle Medium.

Einige Stürze bei hohem Tempo

Es gab auch einige Stürze. Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) flog in Kurve 10 ab, Miguel Oliveira (RNF-Aprilia) erwischte es in Kurve 1 und Enea Bastianini klappte vor Kurve 10 ebenfalls schlagartig das Vorderrad seiner Ducati ein. Alle blieben unverletzt.

Johann Zarco (Pramac-Ducati) verlor in der schnellen Linkskurve 15 die Kontrolle über das Vorderrad und purzelte bei hoher Geschwindigkeit durchs Kiesbett. Auch der Franzose stand rasch wieder auf seinen Beinen.

In den letzten zehn Minuten nahmen der Großteil der Fahrer mit dem weichen Hinterreifen einen Qualifying-Versuch in Angriff. Ducati bestimmte einmal mehr das Tempo. Hinter Bezzecchi und der Aprilia von Vinales folgten mit Alex Marquez (Gresini) und Zarco zwei weitere Ducati-Fahrer.

Positiv war das Ergebnis angesichts der gebrochenen Zehe von Quartararo. Der Franzose fuhr insgesamt 18 Runden und klassierte sich als Fünfter. Anders dagegen das Ergebnis von Marc Marquez. 1,8 Sekunden Rückstand zeigten, dass er nicht attackiert hat. Es wurde Platz 21.

Die weiteren vorläufigen Q2-Plätze sicherten sich Luca Marini (VR46-Ducati), Nakagami, Sachsenring-Sieger Martin, Miller und Aleix Espargaro (Aprilia). Letzterer hatte zum Schluss auf den weichen Hinterreifen verzichtet.

Auch Weltmeister und Vorjahressieger Francesco Bagnaia (Ducati) blieb zum Schluss auf dem gebrauchten Medium-Reifen. Deshalb beendete der Italiener den Vormittag an der zwölften Stelle. Sein Fokus lag komplett auf der Rennpace.

Die beiden Deutschen waren weit hinten zu finden. Als 19. war Bradl aber um eine Zehntelsekunde schneller als Marc Marquez. Jonas Folger (Tech3-GasGas) war als 23. das Schlusslicht. Das zweite Training beginnt um 15:00 Uhr.

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