Neues Layout, Wetter, Statistik: Infos zur MotoGP in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Eine Woche nach dem Grand Prix von Italien gastiert die Motorrad-WM in Spanien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Es ist die siebte Station der Saison 2017 und die Fahrer müssen sich auf eine neue Streckenführung einstellen. Nach dem tödlichen Unfall von Luis Salom im Moto2-Training vor einem Jahr, wurde damals sofort auf das Formel-1-Layout umgestellt. Nun wurde im letzten Sektor zwischen Kurve 13 und 16 eine neue Schikane speziell für die Motorräder eingebaut. Am Ende der Gegengerade nutzt die MotoGP nun auch die Formel-1-Variante von Kurve 10.

Im Mai fand in Barcelona ein privater Testtag statt, bei dem sich die Fahrer von Honda, Ducati und Aprilia auf die neue Streckenvariante einschießen konnten. "Wichtig ist, dass die neue Konfiguration viel sicherer als das alte Layout ist", betont Marc-VDS-Fahrer Tito Rabat. "Aber es nimmt einiges von der Strecke weg. Vor Kurve 10 war die Gerade viel länger, man kam schneller bei der Kurve an und fuhr auch einen höheren Kurvenspeed. Aber die Mauer stand zu nah an der Strecke, weshalb sie die Kurve ändern mussten, weil man die Auslaufzone nicht vergrößern konnte."

Die Strecke ist damit quasi in zwei Hälften geteilt. Der erste Abschnitt ist flüssig zu fahren, während der letzte Sektor eng und Stop-and-Go ist. "Ein wenig wie der Circuit of the Americas in Texas", vergleicht Rabat. "Auch der Asphalt ist in der neuen Kurve anders und am Scheitelpunkt gibt es Bodenwellen, auf die man achten muss. Man kann dort leicht stürzen, aber bei einer deutlich niedrigeren Geschwindigkeit. Die neue Kurve ist sehr technisch, man muss eine sehr präzise Linie fahren. In Kurve 10 konnte man immer auf der Bremse überholen, aber das ist jetzt nicht mehr möglich."

"Die neue Schikane ist ganz anders als im Vorjahr, aber viel sicherer", so Rabat weiter. "Es ist langsam und technisch. Man kann vielleicht in Kurve 13 überholen, aber man muss aufpassen, dass man den anderen nicht abräumt. In Kurve 14 und 15 muss man auch auf die hohen Randsteine aufpassen. Wenn man sie erwischt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes hoch." Außerdem befürchtet Rabat, dass einige Fahrer die Schikane abkürzen könnten und so Zeit gewinnen. Das muss die Rennleitung genau im Auge behalten.

"Die neue Schikane ist etwas weiter von der Zielkurve weg, als das Layout vom Vorjahr. Deshalb ist es möglich, schneller zu Kurve 16 zu kommen. Damit hast du dann auf der Geraden mehr Speed", glaubt Rabat an hohe Geschwindigkeiten am Ende der Zielgeraden. "Ich stimme den anderen Fahrern zu, dass sich die Charakteristik der Strecke nicht zum Besseren gewandelt hat, aber wir müssen an die Gründe für diese Änderungen denken. Wir Fahrer haben sie auch verlangt."

Bestes Wetter, volle Tribünen erwartet

Während sich die Fahrer auf die neue Streckenführung einstellen müssen, wartet auf die zahlreichen Besucher ein heißes Wochenende. Es wird aber nicht ganz so heiß wie zuletzt in Mugello. An allen drei Tagen klettert das Thermometer auf rund 25 Grad Celsius. Der Sonntag wird mit knapp 30 Grad der wärmste Tag des Wochenendes. Teilweise wird der Himmel auch bewölkt sein, aber Regen ist nicht vorhergesagt. So wie in Mugello werden auch diesmal volle Tribünen erwartet.

In Italien wurden alle drei Rennen von Lokalmatadoren gewonnen. Für Barcelona sieht die Statistik anders aus. Zum letzten Mal gewann 2002 nicht mindestens ein Spanier in einer der drei Klassen. In der MotoGP-Ära ist Yamaha mit neun Siegen der erfolgreichste Hersteller. Honda gewann viermal und Ducati zweimal. 2003 sorgte Loris Capirossi überhaupt für den ersten MotoGP-Sieg der Italiener. Zum letzten Mal stand mit Casey Stoner 2010 ein Ducati-Fahrer in Barcelona auf dem Podest.

Der letzte Suzuki-Sieg stammt aus dem Jahr 2000 mit Kenny Roberts jun. Dafür eroberte vor zwei Jahren Aleix Espargaro die erste Suzuki-Pole seit 2007. Klassenübergreifend ist Valentino Rossi mit zehn Siegen der erfolgreichste Fahrer in Barcelona (1x125ccm, 2x250ccm, 1x500ccm, 6xMotoGP). Und neun Spanier konnten schon ihr Heimrennen in Katalonien gewinnen: Alex Criville (1995, 1999), Carlos Checa (1996), Dani Pedrosa (2008), Jorge Lorenzo (2010, 2012, 2013, 2015) und Marc Marquez (2014). In den vergangenen zehn Jahren stand im MotoGP-Rennen auch mindestens ein Spanier auf dem Podest.

Der Zeitplan für das Barcelona-Wochenende:

Freitag:
09:00 - 09:40 Uhr: Moto3 FP1
09:55 - 10:40 Uhr: MotoGP FP1
10:55 - 11:40 Uhr: Moto2 FP1

13:10 - 13:50 Uhr: Moto3 FP2
14:05 - 14:50 Uhr: MotoGP FP2
15:05 - 15:50 Uhr: Moto2 FP2

Samstag:
09:00 - 09:40 Uhr: Moto3 FP3
09:55 - 10:40 Uhr: MotoGP FP3
10:55 - 11:40 Uhr: Moto2 FP3

12:35 - 13:15 Uhr: Moto3 Qualifying
13:30 - 14:00 Uhr: MotoGP FP4
14:10 - 14:25 Uhr: MotoGP Q1
14:35 - 14:50 Uhr: MotoGP Q2
15:05 - 15:50 Uhr: Moto2 Qualifying

Sonntag:
08:40 - 09:00 Uhr: Moto3 Warm-up
09:10 - 09:30 Uhr: Moto2 Warm-up
09:40 - 10:00 Uhr: MotoGP Warm-up

11:00 Uhr: Moto3-Rennen über 22 Runden
12:20 Uhr: Moto2-Rennen über 23 Runden
14:00 Uhr: MotoGP-Rennen über 25 Runden