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Maverick Vinales

Spanien

Porträt

(Stand: Ende 2023) Maverick Vinales gilt in der Motorrad-WM als eines der größten Talente. Sein Aufstieg in die MotoGP verlief rasant. Bereits im Alter von drei Jahren fuhr der Spanier seine ersten Minimoto-Rennen. 2002 wechselte Vinales auf die Rundstrecke und fuhr in der katalanischen 50er Meisterschaft. 2007 und 2008 wurde er katalanischer 125er-Meister. Im Jahr 2008 bestritt Vinales auch einige Rennen in der deutschen IDM. 2009 und 2010 ging er schließlich in der spanischen Meisterschaft an den Start. 2009 verpasste Vinales knapp den Titel, den er sich schließlich 2010 holte. Der Weg in die WM war frei.

Vinales machte sich 2011 in der 125er-Klasse auch sofort einen Namen. Beim Debüt kam er als Neunter ins Ziel und schon beim dritten Rennen verpasste der Spanier seinen ersten Podestplatz nur hauchdünn. Dann die Sensation in Le Mans: Vinales fuhr zum ersten Mal in die erste Startreihe und holte sich im Rennen seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Damit war er zum damaligen Zeitpunkt hinter Scott Redding und Marco Melandri der drittjüngste Grand-Prix-Sieger der Geschichte. Später ließ er noch drei weitere Triumphe folgen, vor allem bei den letzten beiden Saisonrennen. Somit beendete Vinales seine Rookie-Saison als WM-Dritter.

Für die neue Moto3-Klasse im Jahr 2012 galt Vinales als Mitfavorit für den WM-Titel und als Speerspitze von Honda. Trotz fünf Siegen in der ersten Saisonhälfte konnte er nicht mit KTM-Werksfahrer Sandro Cortese mithalten. Beim drittletzten Rennen kam der große Eklat: Vinales weigerte sich in Malaysia zu fahren, denn sein Manager informierte ihn nicht über Angebote anderer Teams. Außerdem verwehrte ihm das Blusens-Team den Aufstieg in die Moto2.

Für 2013 wechselte Vinales schließlich zum Calvo-Team und auf eine KTM. Es wurde ein WM-Dreikampf gegen die Markenkollegen Luis Salom und Alex Rins. Mit lediglich zwei Siegen ging Vinales als Außenseiter ins Finale, doch in der letzten Kurve besiegte er Rins und holte sich mit dem Sieg auch den WM-Titel. 2014 stieg Vinales in die Moto2 auf. Auch in dieser Klasse schaffte er rasant den Aufstieg und gewann schon sein zweites Rennen.

Vor allem in der zweiten Saisonhälfte avancierte Vinales zum stärksten Fahrer und holte noch drei weitere Siege. In seinen ersten vier Jahren in der Motorrad-WM wurde er dreimal WM-Dritter und Moto3-Weltmeister 2013. Mit diesen Erfolgen im Gepäck ging es für 2015 in die MotoGP. Suzuki verpflichtete für das Comeback das Toptalent aus Spanien. Der Umstieg in die Königsklasse fiel Vinales nicht schwer. Auf Anhieb wurde er Rookie des Jahres und untermauerte seinen Ruf, ein künftiger Weltmeister zu sein.

2016 machte Vinales mit Suzuki den nächsten Schritt Richtung Spitze. In Le Mans fuhr er erstmals aufs Podest. Dann gewann er sensationell mit einer perfekten Vorstellung in Silverstone. Fortan war der Spanier regelmäßig in der Spitzengruppe zu finden. Die Weichen für seine Zukunft stellte er schon im Frühling. Ab 2017 fuhr Vinales bei Yamaha und wurde neuer Teamkollege von Valentino Rossi.

Mit Yamaha startete Vinales auch gleich voll durch und gewann die ersten beiden Rennen. Er galt als Titelfavorit 2017, doch im Sommer offenbarten sich technische Schwierigkeiten mit der M1. Weder Vinales noch Rossi konnten in der zweiten Saisonhälfte gewinnen. Als WM-Dritter erreichte Vinales dennoch seine bisher beste Platzierung. Sein langfristiges Ziel heißt Weltmeister mit Yamaha zu werden, denn er verlängerte seinen Vertrag bis Ende 2020 schon vor dem ersten Wintertest 2018.

2018 gestaltete sich aber wieder schwierig. Erst im Herbst gelang Vinales in Australien der einzige Saisonsieg. Es war auch der einzige Saisonsieg für Yamaha. Hinter den Kulissen gab es auch Krach mit Crew-Chief Ramon Forcada. Vinales formte seine Mannschaft für 2019 um. Neuer Crew-Chief wurde Esteban Garcia. Außerdem wechselte er von der Startnummer 25 auf die 12.

Es dauerte, bis sich gute Ergebnisse einstellten. In Assen fuhr Vinales souverän zum Sieg. In der zweiten Saisonhälfte wurden seine Resultate konstant besser. Vinales war regelmäßig auf dem Podest. In Sepang holte er den zweiten Sieg. Die WM beendete der Spanier auf Platz drei. 2020 wurde eine ähnliche Achterbahnfahrt. Seine Ergebnisse schwankten. Es blieb bei einem Saisonsieg und der Absturz auf WM-Rang sechs.

Die Saison 2021 begann mit einem Sieg beim Saisonauftakt, aber dann stand Vinales im Schatten seines neuen Teamkollegen Fabio Quartararo. Es kam zum Zerwürfnis mit dem Team. Nach Assen einigte man sich auf eine Vertragsauflösung mit Saisonende. Nach dem ersten Spielberg-Rennen suspendierte Yamaha Vinales und es kam zur endgültigen Trennung.

Der Spanier einigte sich mit Aprilia und entschied sich nach einem zweitägigen Test in Misano dazu, die Saison mit der RS-GP ab Aragon zu Ende zu fahren. Auch 2022 dauerte es in der ersten Saisonhälfte, bis Vinales mit dem neuen Motorrad in Fahrt kam. Im Sommer eroberte er in Assen, Silverstone und Misano drei Podestplätze. Im Team fühlte er sich sehr wohl.

2023 wurden seine Ergebnisse konstanter. Vinales eroberte drei zweite Plätze und verpasste seinen ersten Sieg mit einer dritten Marke wieder knapp. In der WM hatte er auf seinen Teamkollegen und Kumpel Aleix Espargaro nur zwei Punkte Rückstand.