powered by Motorsport.com
  • 25.09.2015 10:45

RCN: Christopher Gerhard nicht zu stoppen

Elfter Sieg in Folge, fünfter Saisonsieg und damit der Titel im RCN-Gesamtsieger-Cup für Christopher Gerhard beim RCN-Event "Bergischer Schmied"

(Motorsport-Total.com) - Das Wetter spielte beim siebten Saisonlauf der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN), der Veranstaltung "Bergischer Schmied", erneut eine wichtige Rolle. Zunächst war die Strecke trocken, zur Halbzeit setzte kurzfristig Regen ein. Die Piste war daraufhin zwar stellenweise nass, doch kein Team setzte bei den schwierigen Bedingungen auf Regenreifen. Am Ende hatte einmal mehr Christopher Gerhard (Porsche 991 GT3) die Nase vorn. Der Seriensieger holte den elften RCN-Erfolg hintereinander und lag zum fünften Mal in dieser Saison vorn. Erstmals in diesem Jahr musste der Viersener aber hart
kämpfen.

Titel-Bild zur News: Christopher Gerhard

Christopher Gerhard fuhr einen weiteren RCN-Sieg ein: Titel im Gesamtsieger-Cup Zoom

Gerhard lag zu Beginn mit 37 Sekunden in Führung, doch bei den nassen Bedingungen holte Matthias Wasel (Audi TT-RS) schnell auf und übernahm zwischenzeitlich sogar die Führung. In den letzten zwei Runden konterte der Porsche-Pilot noch einmal und siegte im Ziel mit zwölf Sekunden Vorsprung. "Ich bin in der zweiten Halbzeit zunächst nur auf Sicherheit gefahren. Das war augenscheinlich zu langsam. Als ich gemerkt habe, dass die Konkurrenz schneller unterwegs war, habe ich noch einmal zugelegt. Zum Glück hat es gereicht. Ich hätte auf geschnittene Slicks wechseln sollen, das wäre die bessere Lösung gewesen", so Gerhard.

Wasel kommentiert nach Platz zwei: "Der frontgetriebene Audi lief bei den nassen Bedingungen perfekt. Leider ist die Strecke dann sehr schnell abgetrocknet. Schade, ich war am ersten Gesamtsieg nahe dran." Auf dem dritten Platz landete der Porsche Cayman von Holger Spelsberg/Alexander Böhm. "Es hat Spaß gemacht", bemerkt Black-Falcon-Teamchef Böhm und grinst: "Ab und zu muss ich noch einmal ins Lenkrad greifen, um nicht ganz einzurosten. Bei diesen Bedingungen funktionierte der V6-Porsche fast optimal."

Noch diverse Titel zu vergeben

Marcus Löhnert (Audi TT-RS) startete erstmals in der Klasse RS4A, war dort erfolgreich und fuhr auf Platz vier. "Ich konnte breitere Reifen fahren und war so schnell wie nie zuvor", so Löhnert. Michael Schrey (BMW M235i) gewann die BMW-Cup-Klasse und belegte den fünften Platz. Patrick Wagner/Daniel Schellhaas (BMW M3) kamen als Sechste ins Ziel. "Das Auto war auch auf der nassen Strecke mit Slicks perfekt. Wir konnten in der zweiten Hälfte aufholen und wieder den Klassensieg in der H6 einfahren. Unser Ziel ist es, im RCN Gesamtsieger-Cup unter die Top 3 zu kommen", so das BMW-Duo.

Stefan Schmickler/Klaus Landgraf (Porsche Cayman) fuhren nach problemloser Fahrt auf den Platz sieben und schafften Rang zwei in der V6. Lukas Moesgen/Guido Heinrich (Porsche 997 GT3) hatten keine Schwierigkeiten, erreichten Rang zwei in der RS7 und Platz acht in der Gesamtwertung. Stein Tveten (Porsche 991) kam als Neunter an und belegte in der V6 Rang drei. Marco Petry (BMW M3) fuhr auf Platz zehn und gewann gleichzeitig die Klasse RS6.

Die Entscheidung im RCN-Titelkampf ist noch nicht gefallen. Nach seinem siebten Klassensieg in der V2 liegt aktuell Heiko Seiwert (BMW 318iS) mit 64,63 Punkten an der Tabellenspitze. Da jedoch nach dem letzten Lauf noch ein Streichresultat zur Anwendung kommt und die V2 nicht zu den großen Klassen gehörte, haben noch zwei weitere Teams reelle Meisterschaftschancen. Titelverteidiger Christian Büllesbach und sein Partner Norbert Fischer (BMW Z4), die erneut in der V5 siegten, dürfen sich allerdings keinen Fehler mehr erlauben, da sie bereits einen Ausfall zu verzeichnen hatten. "Ich bin optimistisch, da es zuletzt wieder gut gelaufen ist", sagt Büllesbach.

Daniel Havermans neuer Titelträger in der RCN Light

Jürgen Schulten/"Kiko" (Opel Astra OPC), die diesmal nach einem Problem mit dem Gaspedal nur Rang vier in der V3 belegten, besitzen auch noch alle Möglichkeiten. Allerdings müssen sie dazu die V3 beim Finale gewinnen und hoffen, dass die Klasse gut besetzt ist. Herbert Neumann/Stephan Reuter (BMW 318 ti Compact) aus der H4 mussten sich von ihren Titelambitionen verabschieden. Ihr BMW litt unter starken Vibrationen und dazu patzten sie in ihrer zweiten Bestätigungsrunde, so blieb nur Rang fünf. Friedhelm Erlebach (Mini John Cooper Works) belegte in der Gesamtwertung einen glänzenden elften Platz und gewann auch zum siebten Mal seine Klasse, doch die Meisterschaft liegt für ihn in weiter Ferne, da die RS2A einfach zahlenmäßig zu schwach besetzt ist.

Zwei Titelträger 2015 stehen bereits fest. In der RCN Light holte sich Daniel Havermans (Honda Integra) mit einem weiteren Tagessieg den Titel und lag am Ende deutlich vorn. Auf die Plätze zwei und drei kamen Volker Geburek (BMW 318 iS) und Michael Daum (VW Corrado). "Ich freue mich unheimlich", strahlt Havermans. "Zu Saisonbeginn habe ich noch nicht einmal vom Titel geträumt, da ich erstmals mit dem Honda gestartet bin. Doch dann war das Auto von Beginn an schnell und zuverlässig."

Auch im RCN Gesamtsieger-Cup steht der Gewinner fest. Porsche-Pilot Gerhard liegt nach dem Ausfall von Lucian Gavris (BMW M3) uneinholbar in der Tabelle vorn. "Damit habe ich mein Saisonziel erreicht. Ich bin sehr zufrieden", strahlt Gerhard. Schellhaas, Gavris und Löhnert kämpfen noch um die Ehrenplätze.

Wer gewinnt den Titel in der Mannschaftswertung?

Dagegen sind in den weiteren Wertungen die endgültigen Entscheidungen noch nicht gefallen. In der RCN Ladies-Trophy liegt aktuell das Duo Andrea Heim/Nadine Diekert (Renault Clio).aus der RCN Light vorn. Ihr Vorsprung auf die Verfolger ist recht groß, sodass der Titelgewinn möglich ist, auch wenn die beiden nicht beim 3-Stunden-Rennen antreten sollten. Ähnlich sieht die Situation in der RCN Junior-Trophy aus. Kevin Wolters (VW Golf GTi) besitzt eine recht komfortable Führungsposition, ist aber theoretisch beim Finale noch einzuholen.

"Kiko" (Opel Astra OPC) ist weiterhin Spitzenreiter im RCN Senioren-Cup, doch Erlebach (Mini) liegt dicht auf und kann beim Finale noch den Titel holen. Die Matthias Unger GmbH war erneut das erfolgreichste Team vor der SFG Schönau und Aesthetic Racing. Damit verteidigte die Mannschaft die Führung in der Mannschaftswertung, kann aber von der SFG Schönau noch abgefangen werden.