Superbike-WM Thailand: Rea gewinnt turbulentes Rennen

Stürze, Abbruch und Neustart: Das zweite Rennen in Thailand ist turbulent, aber Jonathan Rea gewinnt wieder - Chaz Davies nach Crash noch auf Platz sechs

(Motorsport-Total.com) - Das zweite Rennen der Superbike-WM in Thailand verlief äußert turbulent, aber am Ende holte sich ein Fahrer souverän den Sieg. Jonathan Rea war abermals unantastbar und ist in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Chaz Davies (Ducati) schaffte nach einem Sturz noch Schadensbegrenzung und kam als Sechster ins Ziel. Die Plätze zwei und drei wurden im engen Duell zwischen Tom Sykes (Kawasaki) und Marco Melandri (Ducati) entschieden. Wie am Samstag setzte sich Sykes mit einem Überholmanöver in der letzten Kurve durch.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Marco Melandri, Tom Sykes

Jonathan Rea konnte auch am Sonntag seine Verfolger abschütteln Zoom

Somit feierte Kawasaki den zweiten Doppelsieg an diesem Wochenende (zum Rennergebnis). Rea ist der erste Fahrer seit Neil Hodgson, der die ersten vier Saisonrennen gewinnen konnte (zum WM-Stand). Hodgson siegte im Jahr 2003 sogar in den ersten neun Rennen und wurde damals auch Weltmeister. Für die beiden Deutschen gab es nicht viel zu holen. Markus Reiterberger (Althea-BMW) kam als Zehnter über die Ziellinie. Honda-Pilot Stefan Bradl schied durch Sturz aus.

Nach fünf Runden musste das Rennen abgebrochen werden. Die Aprilia von Lorenzo Savadori versprühte Öl, auf dem der Italiener in der Zielkurve ausrutschte und stürzte. Aus Sicherheitsgründen schwenkte die Rennleitung die rote Flagge und ließ den Ölfleck auf der Strecke säubern. Bis dahin hatten sich schon zwei entscheidende Szenen abgespielt. Die neue Startreihenfolge spielte keine Rolle, denn Rea und Davies waren schon nach zwei Kurven vorne dabei und hatten den Anschluss an den führenden Melandri geschafft.

Vor allem Davies übte zu Beginn Druck auf seinen Teamkollegen aus, doch in der dritten Runde übertrieb es der Brite am Ende der langen Geraden in Kurve 3. Davies verbremste sich und musste nach außen ziehen, um Melandri nicht am Hinterreifen zu treffen. Der Brite war zu schnell und rutschte aus. Als 20. und Letzter fuhr er weiter. Im Gegensatz zum Samstag hatte er sich heute für den Standard-Vorderreifen entschieden. Der Abbruch spielte Davies natürlich in die Karten.

Neustart: Rea souverän, Davies startet Aufholjagd

Der Neustart führte über 16 Runden, die Startaufstellung (hier in der Übersicht) bestimmte der Stand am Ende der vierten Runde. Rea, Melandri und Lowes standen in der ersten Reihe. Pech hatte Michael van der Mark. An seiner Yamaha wurde in der Pause ein Ölleck gefunden, es konnte aber nicht repariert werden. Für den Niederländer war Feierabend. Beim Neustart entwickelte sich in den ersten Kurven ein Duell zwischen Melandri und Rea um die Führung, bis sich der Weltmeister schließlich durchsetzte. Sykes folgte als Dritter.

Tom Sykes, Marco Melandri

Wieder überholte Tom Sykes Marco Melandri in der letzten Kurve Zoom

Elf Runden vor Rennende hatte Rea seine Verfolger gebrochen und sich den entscheidenden Vorsprung herausgeholt. "Das ist mein bester Saisonstart", freut er sich im Parc Ferme. "Ich fühle mich auf dem Motorrad sehr gut. Vom neunten Startplatz war ich sehr nervös. Die Ducatis sind sehr schnell und Melandri ist schwierig zu überholen. Aber ich hatte den dritten Sektor perfekt eingestellt. Als ich eine freie Strecke hatte, konnte ich wegfahren. Danke an mein Team, diese Siege sind für meine Mechaniker."

Dahinter zog Sykes in der letzten Kurve das gleiche Überholmanöver mit Melandri wie am Vortag durch. "Er hat keinen Respekt vor alten Leuten", nimmt es der Italiener mit Humor. Und auch Sykes lacht: "Ich glaube, dass er mir in nächster Zeit keinen Kaffee kaufen wird." Melandri hatte wieder Probleme mit der Vorderbremse: "Ich musste sie mehrmals verstellen und ich wusste, dass ich nicht hart bremsen kann. Aber der Podestplatz ist sehr gut."

Reiterberger 10., Bradl gestürzt

Den vierten Platz holte sich schließlich Lowes. Nach dem Neustart hatte er sich ein enges Duell mit Eugene Laverty geliefert und überholte den Aprilia-Piloten auch mit einem aggressiven Manöver. Wenig später stürzte Laverty in Kurve 5. Er konnte weiterfahren und kam als 15. und Letzter ins Ziel. Davies brachte seine Aufholjagd bis ans Hinterrad von Jordi Torres (Althea-BMW). Der Spanier konnte in der letzten Runde seinen fünften Platz tapfer verteidigen.

Dahinter folgten auf den Plätzen sieben bis zehn Nicky Hayden (Honda), Xavi Fores (Barni-Ducati), Roman Ramos (Go-Eleven-Kawasaki) und Reiterberger. Insgesamt kamen 15 Fahrer ins Ziel. Aus technischen Gründen mussten Leon Camier (MV Agusta) und Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) aufgeben. Bradl rutschte elf Runden vor Rennende auf dem Öl-Bindemittel in der Zielkurve aus. Weiter geht es mit der Superbike-WM vom 31. März bis 2. April im spanischen MotorLand Aragon.