Auch Toyota hat einen Hammer: Sarrazin überrascht sein Team

(Motorsport-Total.com) - Für die Pole-Position hat es wegen Pech mit Verkehr für Toyota zwar nicht gereicht, doch auch die Kölner können an diesem Freitag auf dem Circuit de Spa-Francorchamps einen LMP1-Helden präsentieren: Stephane Sarrazin fuhr im Qualifying zu den 6 Stunden von Spa-Francorchamps sogar noch schneller als der hochgelobte Neel Jani bei Porsche. Mit 1:53.658 Minuten markierte der Franzose die beste Zeit des Tages und einen neuen LMP1-Streckenrekord auf der "Ardennenachterbahn".

© Toyota

Er kann es noch: Stephane Sarrazin fuhr einen neuen LMP1-Streckenrekord in Spa Zoom

"Das kam für mich absolut unerwartet", grinst der 41-Jährige im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben vor dem Qualifying noch gescherzt, ob jemand 1:54.8 schlägt." Doch einmal im Auto, sah die Welt plötzlich ganz anders aus - und viel angenehmer. "Die Front hat so direkt auf meinen Input reagiert - ich liebe es, so zu fahren", jubelt Sarrazin euphorisch. "Das hat mir ein echtes Lächeln unter den Helm gezaubert. Wenn ein Auto genau das macht, was man will, ohne dass man einen kurzen Moment warten muss - das liebe ich. Eau Rouge mit 300 km/h voll... Mit dieser Rundenzeit wäre ich im Formel-1-Rennen 2016 unter den Top-8 gewesen."

Dass es für ihn, Nicolas Lapierre und Yuji Kunimoto am Ende doch nicht für die Pole-Position gereicht hat, lag schlicht und einfach am Verkehrspech, wodurch die Durchschnittszeit nur für Rang drei reichte. Doch schon geht der Blick nach vorn. Der Low-Downforce-Toyota war im Qualifying trotz der völlig anderen Auslegung überraschend auf einem Niveau mit den Schwesterfahrzeugen mit viel Abtrieb. "Heute Morgen habe ich bereits mit Porsche gekämpft, da hatte ich schon ein gutes Gefühl. Der mechanische Grip ist erstaunlich", gibt sich Sarrazin kämpferisch.

Er setzt dabei auf die Entwicklung der Strecke: "Sie wird uns entgegenkommen, wenn sie Grip aufbaut. Auf einer Strecke mit gutem Grip können wir mit wenig Abtrieb bei der Musik sein. Es hilft, wenn die Strecke Haftung aufbaut, wenn man vom Fahrzeug her wenig Grip hat." Dass Toyota die #9 als Igel und nicht als Hasen einsetzen wird, streitet Sarrazin entschieden ab: "Nein, wir müssen angreifen. Diese Taktik zieht nicht mehr. Wenn man vorsichtiger fährt, fängt man sich zu viel Rückstand ein. Wir werden vielleicht nicht auf derselben Strategie sein. Aber das Rennen wird ein einziges Sprintrennen."