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  • 07.02.2018 10:33

  • von Roman Wittemeier

Phil Hanson: Alonso hat nicht den goldenen Schlüssel

Ein 18-Jähriger mit mehr Erfahrung als Formel-1-Superstar Fernando Alonso? Bei United Autosports gab es in Daytona eine etwas kuriose Rollenverteilung

(Motorsport-Total.com) - Beim Daytona-Debüt von Fernando Alonso standen die jungen United-Autosports-Kollegen Lando Norris und Phil Hanson etwas im Schatten des "großen Spaniers". Alle Augen waren auf den Superstar aus der Formel 1 gerichtet, der - ebenso wie McLaren-Youngster Lando Norris - erstmals in einem 24-Stunden-Rennen an den Start ging. Alonso als Chef in einer Rookietruppe? Keineswegs. Der erst 18-Jährige Phil Hanson brachte seine Langstreckenerfahrung ein, um Alonso und Norris auf die Bahn zu bringen.

Titel-Bild zur News: Lando Norris, Fernando Alonso

Fernando Alonso agierte in Daytona an der Seite von Phil Hanson und Lando Norris Zoom

"Die Zusammenarbeit war richtig klasse", schildert Hanson im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der junge Rennfahrer aus London hatte bereits mit 16 Jahren erste LMP3-Rennen bestritten, ein Jahr später feierte er sein Debüt in Le Mans. Im United-Autosports-Ligier mit der Startnummer 23 war Hanson "der alte Hase". Er gab dem wissbegierigen Asturier reichlich Tipps in Bezug auf die Fahrten im Prototypen und das Manövrieren im dichten Verkehr.

Und umgekehrt? "Er hat uns tatsächlich ein paar Kleinigkeiten bezüglich des Fahrens gezeigt. Allerdings ist es nicht so, dass er irgendwie den goldenen Schlüssel für zwei Weltmeisterschaften weiterreichen konnte", lacht Hanson auf die Frage, welche Kniffe er sich vom berühmten Formel-1-Star abschauen konnte. "Mehr zu lernen gab es abseits der Strecke. Vorbereitung, Herangehensweise in Briefings und Feedback - da konnte ich viel mitnehmen für mich. Ich hoffe, dass ich das bald entsprechend einbringen kann."

Alonso absolvierte die 24 Stunden von Daytona als Vorbereitung auf sein WEC-Engagement im Toyota TS050. Im Juni erfüllt sich der McLaren-Superstar seinen Traum von der Teilnahme an den berühmten 24 Stunden von Le Mans. "Es kam mir so vor, als wären in Daytona mehr Fans gewesen als in Le Mans. Es war ein tolles Erlebnis", meint Hanson. Aus Sicht des jungen Briten war die Schlacht in Florida ein perfektes Trainingslager für Langstreckenneulinge wie Alonso.

"Es war auf der Strecke so unwahrscheinlich voll. Auf einer Runde von ungefähr 100 Sekunden sind 60 Autos unterwegs. Du bist ständig im Verkehr, musst pro Runde nicht ein Auto überholen, sondern sechs, sieben oder sogar zehn. Es ist unfassbar hektisch. Diesbezüglich ist Daytona einzigartig", sagt Hanson. "Leider ist unser Rennen nicht nach Plan verlaufen. Wir hatten zahlreiche Probleme, die uns weit zurückgeworfen haben."


Rückblick: Alonso/Norris/Hanson in Daytona

"Wenn unser Auto mal vernünftig und stabil lief, dann hatten wir ein gutes Tempo. Vor allem in der Nacht konnten wir auftrumpfen", so der Brite. Lando Norris (1:38.011 Minuten) und Fernando Alonso (1:38.152) waren auf ihren schnellsten Runden eine Sekunde besser als Hanson, der mit "kontrollierter Offensive" agierte. "Wenn du ein Auto wie den Cadillac hast, der vom Tempo ohnehin vorn dabei ist, dann kannst du als Fahrer mit 95 Prozent agieren. Wir hingegen mussten immer voll angreifen, die ganze Zeit."

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