• 23.04.2024 16:01

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Wie Scrutineering in Echtzeit fairen & dauerhaften Wettbewerb gewährleistet

Die technische Abnahme (Scrutineering) ist schon immer ein integraler Bestandteil des Motorsports. Das Scrutineering-System von Bosch spielt dabei eine wichtige Rolle

(Motorsport-Total.com) - Sicherheits- und technische Kontrollen sind ein wichtiger Bestandteil jeder Rennveranstaltung: Sie finden statt, bevor die Autos auf die Strecke gehen, setzen sich während des Wettkampfs fort und bleiben natürlich auch nachdem die Zielflagge geschwenkt wurde ein Thema.

Titel-Bild zur News: Technische Abnahme bei der IMSA: Ein GTP-Sportwagen auf der Hebebühne

Technische Abnahme bei der IMSA: Ein GTP-Sportwagen auf der Hebebühne Zoom

In unserer modernen, hochtechnisierten Welt ist die technische Abnahme immer anspruchsvoller geworden und heute spielt Bosch Motorsport in der WeatherTech IMSA SportsCar Championship eine Schlüsselrolle in diesem Prozess.

"Das Scrutineering findet im Laufe des Wochenendes mehrmals statt", erklärt Emily Rivera, IMSA-Ingenieurin für Daten und Elektronik. "Am ersten Tag des Rennwochenendes haben wir die Sicherheitsinspektion, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitskomponenten am Auto funktionieren. Danach führen wir die technische Inspektion durch. Nach jeder Session werden zudem die Top-Autos überprüft. Sie sind verpflichtet zu uns zu kommen, aber jedes Team hat auch ein Kontingent von drei freiwilligen technischen Inspektionen."


Wie die technischen Abnahme beim #Rolex24 funktioniert

Bei diesen technischen Inspektionen werden die Karosserieoberflächen der Fahrzeuge dreidimensional gescannt, um sicherzustellen, dass sie der Homologation entsprechen. Die Spezifikation eines LMDh-Prototyps, der in der GTP-Klasse der IMSA antritt, wird bei der Homologation festgelegt. Es darf keine Abweichungen davon geben, wenn das Fahrzeug auf der Rennstrecke eingesetzt werden soll.

Nach diesem Prozess erhalten die Teams eine so genannte "Heat Map", sagt Eric Haverson, Director Technical Compliance and Scrutineering bei der IMSA. "Wir haben Toleranzen - manche sind höher und manche niedriger - und die Teams können sehen, wie weit sie außerhalb des Toleranzbereichs liegen." Dieser transparente Prozess gibt den Teams die Möglichkeit, "alles zu korrigieren, was außerhalb der Spezifikation liegt", fügt Rivera hinzu.

Bei den Inspektionen finden also die "traditionellen" Kontrollen statt. Dazu gehören unter anderem die Fahrzeughöhe, der Winkel des Heckflügels und der Sturz der Aufhängung. Die Inspektionen stellen aber auch sicher, dass das Bosch Scrutineering-System, das in den GTP- und GT-Daytona-Klassen der IMSA eine zentrale Rolle spielt, ordnungsgemäß funktioniert.

"Bosch klinkt sich mit ihrem Scrutineering-System ein und prüft, ob alle Sensoren funktionieren und richtig kalibriert sind", erklärt Rivera. "Wenn es ein Problem gibt, können sie das Team informieren, bevor sie auf die Strecke gehen."

Technische Abnahmen finden im Laufe eines Rennwochenendes mehrmals statt

Technische Abnahmen finden im Laufe eines Rennwochenendes mehrmals statt Zoom

Alex Simone, Ingenieurin von Bosch Motorsport, führt aus: "Die Sicherheitsinspektion ist unsere Gelegenheit, um sicherzustellen, dass alles korrekt konfiguriert ist. Wenn ein Auto ein Rennen beendet, wird es auseinandergenommen und ein Haufen Dinge müssen neu aufgebaut werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass etwas vergessen wird. Wir können uns über den Kabelbaum einklinken und auf meinem Laptop sehen, welche Sensoren so funktionieren, wie wir es erwarten."

Das gilt auch für die Sicherheitssysteme in den Autos, wie Simone betont. "Wenn man über Sicherheit spricht, denken die Leute normalerweise an Gurtschlaufen und Überrollkäfige", sagt sie. "Aber viele andere Vorschriften, wie der Reifendruck, sind unglaublich wichtig".

Die Überwachung des Reifendrucks in Echtzeit während des Rennens stellt nur einen der Datenströme dar, die vom Scrutineering-System an das technische Personal der IMSA fließen, das sich bemüht, gleiche Wettbewerbsbedingungen in der Serie zu schaffen. "Wir bemühen uns sehr, dass die Teams in einem sehr engen Rahmen miteinander konkurrieren können: Wir wollen ein gutes Produkt auf der Rennstrecke haben, und das können wir am besten mit unseren Daten erreichen", sagt Haverson. "Bosch ist schon seit vielen Jahren ein großartiger Partner, und in den letzten beiden Jahren hat sich die Zusammenarbeit zu einem integralen Bestandteil unserer Arbeit entwickelt."

Die Entwicklung des Bosch-Systems war ein gemeinschaftlicher Prozess zwischen dem Unternehmen und der IMSA. "Die Serie sagt: 'Okay, wir wollen X, Y und Z machen', und wir arbeiten dann mit ihnen daran", erklärt Jordan Krell, Connectivity-Ingenieur bei Bosch Motorsport. "Sie definieren ihre Anforderungen, und wir entwerfen dann das System so, dass es ihren Bedürfnissen entspricht."

Die Sportwagen zeigen nach den Rolex 24h von Daytona sichtbaren Kampfspuren

Die Sportwagen zeigen nach den Rolex 24h von Daytona sichtbaren Kampfspuren Zoom

Mit der Einführung der LMDh-Hybridfahrzeuge im Jahr 2023 ist der Umfang des Bosch- Scrutineering-Systems gewachsen. "Je komplizierter die Autos sind, desto komplizierter muss auch das Reglement sein, was wiederum zur Folge hat, dass die Systeme und die Software im Auto komplizierter sind", erklärt Aaron Pfeifer, Leiter der Fahrzeugtechnik bei Cadillac Racing. "In Zukunft werden wir mehr Sensoren an den Autos haben als heute, genauso wie diese Autos heute mehr Daten sammeln als früher", fügt Iain Watt, Technischer Direktor beim Cadillac-Team Action Express Racing, hinzu.

Eine der Anforderungen des Scrutineering-Systems ist es, Daten von den Drehmomentsensoren, die jedes Auto an den hinteren Antriebswellen hat, in Echtzeit an die IMSA zu übermitteln. Und zwar jedes Mal, wenn sie auf der Strecke sind. Sie messen die Leistung des Hybridantriebsstrangs an den Rädern und auch die verbrauchte Energie.

Die maximale Leistung sowie die Energiemenge, die jedem Auto zwischen den Boxenstopps zugewiesen wird, sind in der Balance of Performance (BoP) festgelegt. Die BoP ist das Mittel, mit dem gleiche Wettbewerbsbedingungen in der IMSA geschaffen werden, um enge Rennen zu gewährleisten. Die effektive Messung dieser Parameter ist von zentraler Bedeutung für den BoP-Prozess.

"Wir kommen nach einem Rennen mit einem halben Gigabyte an Informationen zurück", erklärt Haverson. "Die Menge der Daten und die Qualität der Daten sind für die IMSA von größter Bedeutung, weshalb wir mit Bosch zusammenarbeiten. Wir hätten nicht 11 Hersteller in unseren GTP- und GTD-Pro-Klassen, wenn es keine Chancengleichheit gäbe. Das ist eines der Elemente, die Bosch mit seiner Elektronik bietet."

Pfeifer betont, wie wichtig diese Chancengleichheit ist: "Normalerweise setzt eine Vorschrift ein Limit. Im Rennsport ist man immer am Limit, also will man das Limit natürlich ausreizen. Jeder Berechnungszyklus ist wichtig. Wir wollen am Limit sein, aber es zu überschreiten ist ein Problem. Wir müssen also genau wissen, wie wir das vermeiden können."

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