Button vom Gerede um den ersten Sieg genervt

Nach 100 Grands Prix warten alle auf Jenson Buttons ersten Sieg, doch er selbst kann das viele Gerede darüber schon nicht mehr hören

(Motorsport-Total.com) - Weil die britischen Medien nur noch zwei Fahrer haben, über die sie in den Wintermonaten schreiben können - und David Coulthard zählt bei allem Respekt nicht zu den WM-Favoriten 2006 -, ist momentan der nach 100 Grands Prix noch immer sieglose Jenson Button ihr Lieblingsthema. Der Honda-Pilot selbst ist davon freilich eher genervt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die britischen Medien schreiben sich über Buttons Sieglosigkeit die Finger wund

"Es kümmert andere Leute im Moment mehr als mich", sprach er seine Sieglosigkeit an. "Natürlich will jeder Rennfahrer Rennen gewinnen. So ist das einfach, aber man muss dazu auch das nötige Material haben. Wenn man sich aber die Autos ansieht, in denen ich gesessen bin, dann waren zwar einige ganz gute dabei, aber keine wirklich außergewöhnlichen. Ich hatte ein paar starke Teamkollegen, aber im selben Auto wie ich hat von denen auch niemand einen Grand Prix gewonnen."#w1#

Button spielt damit auf Ralf Schumacher (2000), Giancarlo Fisichella (2001), Jarno Trulli (2002) und Jacques Villeneuve (2003) an, die allesamt bereits Siege auf ihrem Konto haben, dies aber im selben Material wie er selbst nicht schafften: "In der Formel 1 hängt heutzutage viel vom Material ab. Wenn ein Team einen kleinen Fehler in einem kleinen Bereich macht, ist man nicht mehr siegfähig - es sei denn, man hat Glück", fügte er an.

"Ich muss mich voll auf nächstes Jahr konzentrieren und nonstop daran arbeiten, den ersten Sieg endlich zu erreichen", so der 25-Jährige. "Nichts ist sicher, aber ich werde alles geben, was ich habe. Noch mehr darüber zu reden, macht aber keinen Sinn. Die Leute haben darüber ohnehin schon so viel geredet und geschrieben, aber an der Tatsache, dass ich bis jetzt eben noch kein Rennen gewonnen habe, ändert das leider auch nichts."

Jenson Button

Bei den Testfahrten vergangene Woche fuhr Jenson Button zwei Tagesbestzeiten Zoom

Spätzünder wie Mika Häkkinen und Rubens Barrichello, die ähnlich lange gebraucht haben, um erstmals zu triumphieren, lassen den Honda-Piloten jedenfalls hoffen: "Wenn ich jetzt viele Rennen und die Weltmeisterschaft gewinne, wird das alles schnell vergessen sein", meinte er. "Jetzt ist halt Winter. Ich weiß, dass es nicht viel über den Motorsport zu berichten gibt, aber kann man nicht auch zu viel über etwas schreiben? Mir wäre das ehrlich gesagt zu langweilig."