Barrichello fühlt sich nicht als Nummer 2

(Motorsport-Total.com) - Während sich Teamkollege Michael Schumacher in Thailand im Urlaub erholte, musste Rubens Barrichello vergangene Woche von Melbourne nach Europa fliegen, um in Spanien zu testen, um dann wenige Tage später den erneut langen Flug nach Asien anzutreten. Doch der Brasilianer gibt sich gelassen: "Ich war für so kurze Zeit in Europa, dass ich tatsächlich hier besser schlafe als dort, Jetlag ist also kein Thema und ich fühle mich wohl."

© xpb.cc

Rubens Barrichello sieht sich im Ferrari-Team nicht benachteiligt

Barrichello glaubt an den WM-Titel

In Melbourne zog Rubens Barrichello gegen Michael Schumacher zwar den Kürzeren, doch sowohl was die Rundenzeiten im Qualifying als auch im Rennen angehen, war "Rubinho" dem Deutschen keinesfalls deutlich unterlegen und das stimmt ihn zuversichtlich: "Ich nehme an, dass ich in diesem Jahr die beste Chance habe, den Titel zu gewinnen. Als Fahrer muss man daran glauben, dass der Traum Wirklichkeit wird. Besonders wenn man einen schnellen und zuverlässigen Teamkollegen wie Michael hat, muss man daran glauben, dass man ihn schlagen kann."#w1#

Von einem vertraglich verpflichtenden Nummer-2-Status an der Seite des Deutschen, will der Brasilianer nichts wissen: "Sowohl Michael als auch ich arbeiten für das Team und wir müssen das tun, was man uns sagt, aber es steht absolut nichts in meinem Vertrag was besagt, dass ich Michael gewinnen lassen muss. Es gibt für den Gewinn der Meisterschaft keine Stallorder."

Neuer Vertrag trotz Gesprächen mit Williams

Auch sah der 31-Jährige deshalb keinen Grund, das Team zu wechseln, auch wenn es Gespräche mit Williams im letzten Jahr gegeben hat, wie er heute bestätigte: "Ferrari war dennoch immer meine erste Wahl. Was das angeht, was ich aus der Sicht eines Ingenieurs möchte und wenn ich mir die allgemeine Situation sowohl kurz- als auch mittelfristig ansehe, so hatte ich das Gefühl, dass Ferrari meine beste Option ist. Aus diesem Grund habe ich einen neuen Vertrag unterschrieben."

"Ja, vielleicht wäre ich in einem anderen Team als Nummer-1-Fahrer angesehen worden, aber Ferrari ist immer noch die beste Option. Ich habe bei Ferrari nie das Gefühl gehabt, dass es einen Nummer-1- und einen Nummer-2-Fahrer gibt. Der Beweis dafür ist die Tatsache, dass ich immer noch da bin. Wenn manche Leute sagen, dass dies Michaels Team ist, dann haben sie in gewisser Weise Recht, weil er länger hier ist als ich und alle Meisterschaften gewonnen hat. Aber es liegt an mir, das mit meiner Leistung auf der Strecke zu ändern. Ich habe kein Problem mit Michael oder dem Team."

Malaysia wird keine Vorentscheidung sein

Viele Experten glauben, dass Ferrari erneut eine Dominanz wie 2002 einläuten wird, wenn man das Rennen in Malaysia, wo man vergangenes Jahr so seine Probleme hatte, gewinnen sollte. Doch da kann Barrichello nicht zustimmen: "Ich denke, dass Malaysia mit seinen hohen Temperaturen ein spezieller Fall ist. Ich denke nicht, dass dies ein Indikator für den Rest der Saison darstellen wird. Ich erwarte nicht, dass dieses Jahr so laufen wird wie 2002. Es ist eine sehr lange Saison und wir müssen geduldig sein. Ein Sieg in Sepang wird nicht bedeuten, dass der Titel uns gehört."